Kirschbaum pflegen: Tipps für einen gesunden Kirschbaum und viel Ertrag
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Kirschbaum pflegen: Tipps für einen gesunden Kirschbaum und viel Ertrag

Kirschbäume gelten als relativ anspruchslos. Gute Erträge und leckere Früchte liefern sie meist auch ohne intensive Pflege. Um Ihren Kirschbaum gesund zu erhalten, sollten Sie auf eine angemessene Kirschbaumpflege jedoch trotzdem nicht verzichten. Der Baum wird es Ihnen mit Vitalität und reichen Ernten danken.

Kirschbaum pflanzen im Herbst

Kirschbäume benötigen einen sonnenreichen oder mindestens halbschattigen Standort mit lockeren, wasserdurchlässigen und nährstoffreichen Böden. Die ideale Pflanzzeit für Süß- und Sauerkirschen ist der Herbst.

Die jungen Bäume bilden bis zum Frühjahr Wurzeln aus und sind für einen kräftigen Austrieb gut gerüstet. Das Pflanzloch für den Baum sollte doppelt so groß sein wie sein Wurzelballen. Anschließend wird der Baum an einem Pfahl fixiert. Optional verwenden Sie als Insektenschutz Leimringe oder Leimtafeln, die am Stamm sowie am Pfahl befestigt werden. Als Düngemittel unmittelbar nach der Pflanzung eignet sich am besten Laubkompost. 

Kirschbaum schneiden: Wie geht es richtig?

Der erste Schnitt beim Kirschbaum ist der sogenannte Pflanzschnitt. Dabei wird der sogenannte Mittelast - der Hauptrieb - sowie drei bis vier Seitentriebe um etwa ein Drittel eingekürzt. Alle weiteren Triebe kappen Sie an ihrer Basis. Danach sollte jedes Jahr ein Erhaltungsschnitt erfolgen, um überschüssige Triebe zu entfernen.

Je älter der Baum ist, desto wichtiger wird das Schneiden, da Kirschbäume nur an zwei- und dreijährigen Trieben Früchte tragen. Durch einen fachgerechten Schnitt entfernen Sie ältere Fruchttriebe sowie den größten Teil der Holztriebe, die senkrecht nach oben wachsen. Krankes Holz und Wassertriebe werden selbstverständlich ebenfalls entfernt.

Hierdurch geben Sie Ihrem Kirschbaum die Möglichkeit, seine Kraft in die Blütenbildung und in das Fruchtwachstum zu investieren. Der beste Zeitpunkt für den Kirschbaumschnitt liegt im Spätwinter bzw. zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb. Nach der Ernte kann gegebenenfalls ein zweiter Schnitt erfolgen. 

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Kirschbaum veredeln

Die Veredlung eines Kirschbaums erfolgt auf einer wurzeltragenden Unterlage - dem sogenannten Wildling - durch Edelreiser, die zwischen Dezember und Januar von einem Kirschbaum gewonnen werden, dessen Eigenschaften auf den Wildling übertragen werden sollen. Der Wildling bestimmt die grundlegenden Eigenschaften des veredelten Baumes wie Blühwilligkeit, Lebensdauer und Ertragsverlauf. Die Edelreiser beeinflussen dagegen Geschmack und Qualität der Kirschen sowie die Frost- und Krankheitsresistenz des Baumes. Bei nicht selbst befruchtenden Kirschbaumsorten ist die Veredlung zumindest bei Einzelbäumen auch eine wichtige Voraussetzung für die Bestäubung der Blüten. 

Für die Veredlung von Kirschbäumen kommen verschiedene Techniken - Kopulation, Okulation, Geißfußveredelung sowie eine Veredelung hinter der Rinde - in Betracht. Für die Auswahl und das Erlernen des passenden Verfahrens sollten Sie sich durch einen Gartenbau-Experten beraten lassen. 

Muss man Kirschbäume düngen?

Kirschbäume sollten mindestens einmal jährlich eine Düngung erhalten. Eine Kompostdüngung oder eine Düngung mit organischen Langzeitdüngern (pelletierter Kuhdung, Hornspäne etc.) ist dabei chemischen Düngemitteln vorzuziehen. Diese natürlichen Düngemittel werden reichlich in die Erde eingebracht. Der ideale Düngungszeitpunkt ist das Frühjahr. 

Wie viele Kirschen dürfen an einem Ast hängen?

Ebenso wie andere Obstbäume kann auch ein Kirschbaum nur eine bestimmte Anzahl an Früchten gut ernähren und zur Reife bringen. Nach der Ausbildung der Fruchtstände sorgt zunächst die Natur dafür, dass überzählige Kirschen abgeworfen werden - auch danach ist der Baum jedoch oft noch überreich beladen. In diesem Fall sollten Sie ihn durch Ausdünnen der noch unreifen Kirschen von der überschüssigen Last befreien, damit die verbleibenden Früchte sich gut entwickeln können. Auf einem Zweigsporn sollten sich danach nicht mehr als zehn Kirschen befinden. 

Was tun, wenn der Kirschbaum keine Früchte trägt?

Wenn der Kirschbaum keine Früchte trägt, gibt es dafür zwei allgemeine Gründe. Entweder war der Kirschbaum nicht in der Lage, Blüten auszubilden oder es hat während der Kirschblüte keine Befruchtung stattgefunden.  Ob Kirschbäume blühen, hängt von zahlreichen Faktoren - beispielsweise der Sorte, den klimatischen Bedingungen und dem Standort des Baumes - ab. Viele Hobbygärtner berichten, dass ihre Kirschbäume nur in jedem zweiten oder sogar nur in jedem dritten Frühjahr blühen. Die Blühwilligkeit Ihres Baumes können Sie durch einen regelmäßigen und fachgerechten Schnitt und das Vermeiden von Überdüngung fördern.

Vor allem eine zu starke Stickstoffdüngung schränkt das Blütenwachstum ein, da die Energie des Baumes dann vor allem in sein vegetatives Wachstum und nicht in die Ausbildung von Fruchttrieben mit Blütenknospen fließt. 

Dass ein Kirschbaum keine Früchte trägt, kann unter anderem an einem Nährstoffmangel liegen. In diesem Fall folgt auf ein reiches oder sogar übermäßiges Blütenwachstum vorzeitige Erschöpfung: Der Baum verfügt nicht über ausreichende Ressourcen, um später auch die Früchte auszubilden. Weitere Ursachen für die ausbleibende Ernte sind Frost während der Blütezeit sowie Kirschbaum-Krankheiten, die das Fruchtwachstum verhindern.

Zudem sind viele Kirschbaumsorten nicht selbstbefruchtend, sondern benötigen eine in der Nähe wachsende weitere Sorte, damit die Bestäubung der Blüten vor sich gehen kann. Dieses Problem beheben Sie durch das Anpflanzen mindestens eines weiteren Baumes, der sortenmäßig zu Ihrem ersten Kirschbaum passt oder durch eine entsprechende Veredelung des Baumes. Welche Kirschbaumsorten Sie für eine optimale Befruchtung miteinander kombinieren sollten, erklärt Ihnen bei Bedarf ein Gartenbau-Experte.

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