6 Weihnachtsbräuche und Traditionen: Woher kommen sie?
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6 Weihnachtsbräuche und Traditionen: Woher kommen sie?

Weihnachten steckt voller Traditionen und Bräuche. Am 6. Dezember stellen wir unsere Stiefel für den Nikolaus heraus, im Wohnzimmer steht der Weihnachtsbaum und bis zum 24.12. öffnen wir jeden Tag ein Türchen von unserem Adventskalender. Doch woher kommen diese Weihnachtsbräuche und Traditionen?

Weihnachtsbrauch Nr. 1: Warum kommt der Nikolaus?

Der Feiertag am 6.12. ist der Nikolaustag und geht auf Nikolaus von Myra zurück. Der Bischof aus Kleinasien galt als überaus großherzig und steckte der Legende zufolge armen Mädchen Geld für die Aussteuer zu. Sein Todestag war der 6. Dezember 343, weshalb in vielen Ländern an diesem Tag der Nikolaustag gefeiert wird. 

In Deutschland ist es Tradition, Süßigkeiten in Schuhe oder Stiefel zu stecken, während zum Beispiel in den Niederlanden der Nikolaus (hier heißt er Sinterklaas) von Dach zu Dach klettert und durch die Schornsteine Geschenke verteilt – genau wie unser Weihnachtsmann. Zufall? Eher nicht. Denn der Weihnachtsmann ist eine reine Kunstfigur, die auf den heiligen Nikolaus zurückgeht und im Zuge der Reformation entstand, um den Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest zu übertragen. 

Weihnachtsbrauch Nr. 2: Woher kommt der Weihnachtsbaum?

Der Klassiker unter den Traditionen ist der Weihnachtsbaum. Mit bunten Kugeln, Lichtern und Bändern geschmückt, ist der Weihnachtsbaum wohl der auffälligste Brauch zur Weihnachtszeit. Seinen Ursprung hat der geschmückte Baum im Jahr 1800 im Rheinland. Menschen schmückten in ihren Wohnstuben die ersten sogenannten „Lichterbäume“. Im Gegensatz zu heute wurden diese jedoch nur mit Äpfeln und bunten Papier geschmückt. 

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Weihnachtsbrauch Nr. 3: Warum verschenken wir an Weihnachten?

Schenken ist eine uralte Tradition und findet sich oftmals in unserer Geschichte wieder. Noch vor dem Handel brachten Menschen bei Besuchen kleine Geschenke mit, um ihre freundschaftlichen Absichten zu unterstreichen. In der Weihnachtszeit symbolisieren die Weihnachtsgeschenke in der christlichen Tradition einen Dank für die Geburt Christi und erinnern ebenfalls an die Geschenke der heiligen drei Könige. 

Ursprünglich schenkten die Menschen am 6. Dezember, dem heiligen Nikolaustag. Nach der Reformation wurde der Brauch auf den uns heute bekannten 24. Dezember verlegt und der Nikolaus durch den Heiligen Christi ersetzt – das im Sprachgebrauch weiterentwickelte, heutige Christkind. Den Weihnachtsmann brachten die Niederländer als Sinterklaas nach Amerika, genauer gesagt nach New Amsterdam, das heutige New York. Dort wurde er zum bekannten Santa Claus. Seine Optik verdanken wir Coca Cola, die den alten Mann mit Rentieren und Fellmütze für eine Werbung im Jahr 1932 konzipierten.

Auch wenn der christliche Gedanke nicht mehr im Vordergrund steht, symbolisieren Geschenke Verbundenheit und sind ein wichtiger Brauch am Weihnachtsabend.

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Weihnachtsbrauch Nr. 4: Warum backen wir Plätzchen in der Weihnachtszeit?

Plätzchen gehören in die Weihnachtszeit wie der Weihnachmann und der Weihnachtsbaum. Doch woher kommt dieser Brauch? Eine genaue Erklärung für diese Tradition gibt es nicht. Es gibt dazu einige Theorien, die jedoch bis heute umstritten sind. Eine Theorie besagt, der Brauch komme aus der Zeit der Germanen. Da der 21.12. die längste Nacht des Jahres ist, waren sich die alten Germanen sicher, dass in dieser Nacht böse Geister umherirren würden. Um diese Geister milde zu stimmen, formten die Menschen Tiere aus Teig und opferten sie den Geistern. Da die ausgestochenen Plätzchen auch heute häufig Abbilder von Tieren sind, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass die Theorie stimmt. Die sogenannten JulNächte erinnern zudem stark an das christliche Weihnachtsfest. 

Eine andere Theorie geht auf das Mittelalter zurück. Da die Menschen damals kaum Essen hatten, boten sich Plätzchen gut für die Winterzeit an, da sie lange haltbar sind und viel Fett enthalten. 

Die dritte Theorie geht ebenfalls auf das Mittelalter zurück. Gewürze und Zucker galten damals als Luxusgüter und waren nicht für jeden erschwinglich. Klöster waren im Vergleich wohlhabend und es wurden zur Weihnachtszeit Plätzchen in Gedenken an Jesus Christus gebacken. Die Mönche verschenkten diese Plätzchen an die Armen, um ihnen eine kleine Freude in der kalten Jahreszeit zu machen.

Rezepttipp: Rentierkekse selber machen. So einfach geht’s.

Weihnachtsbrauch Nr. 5: Warum haben wir einen Adventskalender?

Schon 1838 zählte man die Tage bis Weihnachten. Johann Hinrich Wichern, Leiter eines evangelischen Knabenrettungshauses in Hamburg „Rauhes Haus zu Horn bei Hamburg“, zündete täglich zur gemeinsamen Ansicht eine Kerze an, während man zusammenkam und Adventslieder sang. Ab dem 19. Jahrhundert kamen dann die ersten Adventskalender auf, die wir bis heute kennen. Zurück geht der erste Adventskalender auf das Jahr 1908 vom Verleger und Pfarrersohn Gerhard Lang. Der Kalender zum Selberbasten bestand aus 24 Kalenderbildchen, die vorher ausgeschnitten und in die passenden Rechtecke eines Pappkartons geklebt werden mussten. Der erste mit Schokolade gefüllte Kalender kam 1958 auf den Markt. 

Weihnachtsbrauch Nr. 6: Warum gehen wir auf Weihnachtsmärkte?

Die Tradition der Weihnachtsmärkte entstand in Deutschland im 15. Jahrhundert, als der Brauch der Vorweihnachtszeit aufkam. Manche Berufsgruppen, wie Handwerker und Bäcker, erhielten die Erlaubnis, ihre Ware auf dem Marktplatz zu verkaufen. Jedes Jahr wurde diese Tradition erweitert und immer mehr angeboten. Irgendwann kamen auch Attraktionen und Aktionen neben den Waren dazu. Mit der Zeit entstanden die Weihnachtsmärkte, die wir heute kennen. Mittlerweile gibt es in Deutschland weit mehr als 2500 Weihnachtsmärkte! Welche sich lohnen können, erfahren Sie in unserem Artikel über ganz besondere Weihnachtsmärkte.

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