Schwanger trotz Periode - kann das sein?
Nicht jede Menstruationsblutung ist gleich
Die meisten Frauen wissen genau, wann sie ihre Periode jeden Monat zu erwarten haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sie keine hormonellen Verhütungsmittel anwenden, die in den natürlichen weiblichen Zyklus eingreifen. Dauer und Stärke der monatlichen Blutung können unterschiedlich ausfallen. Daher kann es passieren, dass Sie eine leichte Blutung in der Frühschwangerschaft, die zum Beispiel von der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verursacht wird, mit Ihrer Periode verwechseln. Hätten Sie eine echte Menstruationsblutung, wären Sie definitiv nicht schwanger. Denn schwanger trotz einer echten Periode kann man nicht sein.
Was in der Gebärmutter im weiblichen Zyklus passiert
Der Monatszyklus beginnt am ersten Tag der Periodenblutung und dauert durchschnittlich 28 Tage. Um den 14. Tag herum, in der Mitte der Zeit, löst sich eine reife Eizelle aus einem Eierstock und macht sich auf den Weg durch den Eileiter zur Gebärmutter. Ihr Frauenarzt spricht hier vom sogenannten Eisprung. Haben Sie zu dieser Zeit Geschlechtsverkehr, kann eine Samenzelle Ihres Partners die Eizelle befruchten und es entsteht möglicherweise eine Schwangerschaft.
Die wichtigste Voraussetzung für ein Baby ist, dass sich die befruchtete Eizelle fest in der hoch aufgebauten Schleimhaut der Gebärmutter verankert und dort wächst. Gab es bei diesem Ablauf keine Komplikation, nehmen die Schwangerschaftshormone ihre Arbeit auf und unterdrücken einen erneuten Eisprung sowie das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut. Eine normale Periodenblutung findet ab jetzt nicht mehr statt.
Warum es bei der Einnistung bluten kann
Circa zwei Wochen nach dem Eisprung nistet sich die befruchtete Eizelle in die gut durchblutete Schleimhaut der Gebärmutter ein. Das ist ungefähr die Zeit, zu der Sie Ihre Periode erwarten. Bemerken Sie jetzt eine Blutung, schlussfolgern Sie wahrscheinlich, dass Sie nicht schwanger sind. Achten Sie aber darauf, ob - die Blutung etwas früher als sonst auftritt, - nur einen bis drei Tage dauert und - sehr schwach ausfällt.
Treffen diese Punkte zu, kann es sein, dass einige feine Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut bei der Aufnahme der Eizelle beschädigt wurden und darauf mit einer Einnistungsblutung oder Nidationsblutung reagieren. Der Ansturm der Schwangerschaftshormone, der für den Körper der Mutter ganz neu ist, kann ebenfalls leichte vaginale Blutungen in der Frühschwangerschaft auslösen.
Wurden Sie trotz Pille unerwartet schwanger und befinden sich gerade in der Einnahmepause, kann es ebenfalls zu einer leichten Hormonentzugsblutung kommen, obwohl Sie ein Baby erwarten.
Anzeichen dafür, dass Sie trotz Periode schwanger sind
Manche Frauen spüren eine Schwangerschaft schon sehr früh. Sobald sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat und die Produktion der Schwangerschaftshormone beginnt, bleibt zum Beispiel die basale Körpertemperatur in der Hochlage.
Dieses frühe Schwangerschaftsanzeichen können Sie aber nur beurteilen, wenn Sie den gesamten Zyklus über Ihre morgendliche Körpertemperatur vor dem Aufstehen gemessen haben. Ein weiteres Anzeichen kann eine relativ trockene Scheide sein, da zunächst nur wenig Zervixschleim produziert wird. Vielleicht fühlen Sie sich müde, müssen häufig Wasserlassen und spüren hin und wieder ein Ziehen im Unterleib. Wenigen Frauen ist so früh in der Schwangerschaft schon flau im Magen oder übel.
Wann Sie den ersten Schwangerschaftstest machen können
Ab dem ersten Tag der erwarteten Periode können Sie zu Hause einen Heimschwangerschaftstest durchführen. Falls Ihnen das zu unsicher ist, sieht der Frauenarzt den Beta-HCG-Spiegel in Ihrem Blut ganz genau. Ist das Schwangerschaftshormon vorhanden, sind Sie auch schwanger.
Eine Blutung in der Frühschwangerschaft ist oft harmlos
Haben Sie eine leichte Blutung bemerkt und halten trotzdem einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand, gehen Sie am besten zu Ihrem Frauenarzt. In den meisten Fällen geht es dem Baby gut und Sie können schon eine winzige Fruchthöhle im Ultraschall erkennen.
In den kommenden Wochen kann es zum Beispiel im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr zu einer leichten Kontaktblutung kommen oder der Frauenarzt stellt fest, dass Ihr Mutterkuchen sehr tief sitzt. Der Mediziner wird Sie entsprechend beraten. Handelt es sich um eine beginnende Fehlgeburt, werden die Blutungen eher stärker und Sie haben Schmerzen, die Sie eventuell von Ihrer Menstruation kennen. Denken Sie aber daran, dass sich die meisten Schwangerschaften trotz leichter Blutungen ganz normal weiterentwickeln.