Fieberkrampf beim Baby: Was tun?
Fieberkrampf beim Baby: Zwei unterschiedliche Arten
Es ist für Eltern erschreckend mit anzusehen, wie das eigene Kind, das ja sowieso schon krank ist und Fieber hat, das Bewusstsein verliert, während sich seine Muskeln versteifen und Zuckungen einsetzen. Trotzdem sollten Sie genau hinschauen: Erfasst der Fieberkrampf beim Baby den ganzen Körper und dauert insgesamt weniger als 15 Minuten, handelt es sich vermutlich um die einfache Variante, die harmlos ist. Diese Vermutung bestätigt sich, wenn innerhalb von 24 Stunden kein zweiter Anfall auftritt.
Erstreckt sich der Anfall nur auf Teile des Körpers, etwa nur auf die eine Hälfte, dauert er länger als 15 Minuten an und tritt innerhalb der nächsten 24 Stunden ein weiterer Anfall auf, handelt es sich um einen komplexen Fieberkrampf beim Baby. Bei diesen ist das Risiko, dass sich später eine Epilepsie daraus entwickelt, minimal erhöht. Minimal heißt, dass es bei vier Prozent aller Kinder, die an der komplexen Variante der Anfälle leidet, später zu der Erkrankung kommt.
Sofortmaßnahmen für den Fieberkrampf beim Baby
Stellen Sie fest, dass Ihr Kind einen Anfall bekommt, sollten Sie Ruhe bewahren, auch wenn das schwerfällt. Das Wichtigste ist, dass sich Ihr Baby nicht verletzt. Entfernen Sie also alles Harte oder Scharfkantige aus seiner Umgebung und betten Sie es möglichst weich. Versuchen Sie nicht, die krampfenden Muskeln durch Festhalten ruhigzustellen! Stattdessen sollten Sie gegebenenfalls die Kleidung ein bisschen lockern, um dem Baby das Atmen zu erleichtern. Erbricht Ihr Kind oder hat es einen starken Speichelfluss, drehen Sie es vorsichtig in die stabile Seitenlage, um es vor dem Ersticken zu schützen.
Das kann der Arzt tun gegen den Fieberkrampf beim Baby
Rufen Sie einen Kinder- oder Notarzt, wenn Sie erstmalig einen Fieberkrampf beim Baby feststellen – Adressen in Ihrer Nähe finden Sie unter diesem Artikel. Erklären Sie dem Arzt, wie lange der Anfall angehalten hat. Zumeist gibt es erst einmal keine spezielle Behandlung – eventuell bekommen Sie fiebersenkende Mittel für Ihr Baby. Erst bei einem wiederholten Auftreten der Anfälle wird der Arzt mit einem EEG die Gehirnfunktionen überprüfen, die Nervenfunktionen testen und/oder das Blut sowie die Gehirn– oder Rückenmarksflüssigkeit untersuchen. Verschreibt er krampflösende Mittel, sollten Sie sich bei der Gabe genau an seine Erläuterungen halten.