Wo Aktien kaufen? Die besten Handelsplätze für Ihre Wertpapiere
Die wichtigsten Handelsplattformen für Privatanleger
Die verschiedenen Handelsplätze unterscheiden sich nach der Art der Wertpapiere, die dort gehandelt werden, nach der Weise, wie die Kurse ermittelt und Verkäufer und Käufer zusammengebracht werden sowie bei den Gebühren und Kosten. Wenn Sie selbst handeln und auch kurzfristige Schwankungen berücksichtigen wollen, sollten Sie wissen, was sich hinter den Handelsplattformen in Ihrem Wertpapier-Konto verbirgt. Falls Sie lieber Ihrem Bankberater die Wahl überlassen, machen Sie auch nichts falsch – Banken sind verpflichtet, eine Plattform auszuwählen, die im Interesse des Kunden liegt.
Xetra
Der börsliche Handelsplatz Xetra, der zur Frankfurter Wertpapierbörse gehört, ist der wichtigste Handelsplatz in Deutschland – ein Ort, wo Aktienkäufe und -verkäufe in großem Stil stattfinden. 90 Prozent des gesamten Aktienhandels an den deutschen Börsen und mehr als 60 Prozent des Handels mit Dax-Werten entfallen auf Xetra. Auch europaweit ist Xetra führend, so entfallen beispielsweise 33 Prozent des Handels mit Exchange Traded Funds (ETF) in Europa auf Xetra. Im Jahr 2015 wurden 1,51 Billionen Euro auf Xetra umgesetzt.
Auf Xetra läuft der Handel vollelektronisch ab. Die Gebühren sind relativ gering, dank des großen Handelsvolumens mit der entsprechenden Marktliquidität ergeben sich auch für Kleinanleger gute Preise. Die Handelszeiten sind montags bis freitags von 9 Uhr morgens bis 17.30 Uhr am Nachmittag, um 17.45 Uhr werden die jeweiligen Schlusskurse des Börsentags festgestellt.
Elektronische Marktplätze für Privatanleger wie Tradegate Exchange
Tradegate Exchange ist ein außerbörsliches elektronisches Handelssystem, auf dem Privatanleger direkt am Wertpapierhandel teilnehmen können. Es wurde 2010 gegründet und erreichte 2015 bereits einen Umsatz von 75,3 Milliarden Euro. Der Handel findet von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 22 Uhr statt. Die langen Öffnungszeiten machen die Plattform beliebt für den Handel am Abend, wenn Xetra bereits geschlossen ist. Für die Anleger gibt es keine Gebühr oder Maklercourtage, Kunden zahlen die Handelsspanne und eine Gebühr an ihre Bank. Ein weiterer Marktplatz ist Gettex, eine Trading-Plattform, die zur Börse München gehört. Gettex bietet seit 2015 den Handel ohne Maklercourtage oder Gebühren an.
Handelsplattformen der Banken, Direkthandel
Die Anbieter von Onlinedepots offerieren zudem den Direkthandel auf ihren eigenen Plattformen. Dort werden Käufe und Verkäufe dann von Partnerfinanzinstituten übernommen. Die Gebühren sind niedrig, der Handel ist zumeist montags bis freitags von 8 Uhr bis 22 Uhr möglich. Allerdings ist im Direkthandel nicht immer der beste Preis gesichert. Vor allem außerhalb der Xetra-Öffnungszeiten können die Kurse abweichen.
Regionalbörsen
Es gibt in Deutschland noch einige traditionelle Regionalbörsen: Berlin, Düsseldorf, Hamburg-Hannover, München und Stuttgart. Die regionalen Börsen haben sich zum einen auf mittelständische Unternehmen aus der Region spezialisiert, zum anderen auf bestimmte Segmente. So ist in Stuttgart der Handel mit Derivaten und Anleihen von Bedeutung, außerdem sind dort Privatanleger willkommen. Auch Frankfurt hat neben der elektronischen Handelsplattform Xetra weiterhin eine klassische Präsenzbörse mit Spezialisten.
Die Handelszeit ist in der Regel Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 20 Uhr, in Düsseldorf sogar bis 23 Uhr. Informationen über die jeweiligen Gebühren finden Anleger auf den Websites der Börsen.