Aktienanlage im Ausland: Devisenkurse im Blick
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Aktienanlage im Ausland: Devisenkurse im Blick

Um den Wert eines ausländischen Wertpapiers in Euro zu bestimmen, benötigen Sie Devisenkurse. Hier erklären wir, wo Sie Informationen über Devisenkurse erhalten, wie Sie ausländische Aktien bewerten und welchen Einfluss die Devisenkurse auf die Aktienmärkte haben.

Das sagen die Devisenkurse aus

Devisen oder Fremdwährungen werden weltweit elektronisch gehandelt. Der Handel erfolgt rund um die Uhr im Sekundentakt. So ergibt sich ein kompliziertes Geflecht von Devisenkursen zwischen den verschiedenen Währungen. Für Anleger von Bedeutung sind der Euro, der US-Dollar, der chinesische Renminbi, das britische Pfund und der japanische Yen.

Die aktuellen Devisenkurse finden sich online in vielen Währungsrechnern. Der Devisenkurs ist der Preis, der in einer Währung für eine Einheit einer anderen Währung zu zahlen ist. Ein Euro kostet im August 2016 beispielsweise 1,13 US-Dollar. Nimmt man andersherum den Dollar als Ausgangswährung, kostet ein US-Dollar 0,89 Euro. Ausländische Aktien werden an deutschen Börsen in Euro gehandelt, ihr Wert ergibt sich aus dem ausländischen Kurswert geteilt durch den Devisenkurs. An ausländischen Börsen werden die Aktien natürlich in ihrer Heimat-Währung gehandelt.

Warum die Geldanlage in ausländischen Aktien sinnvoll ist

Um Kursverluste gering zu halten, empfehlen Experten, den Aktienbesitz zu streuen, und zwar nicht nur über verschiedene Unternehmen und Branchen, sondern auch international. In der einen Region zieht das Wachstum bereits an, die Aktienkurse steigen, während Wachstum und Aktienkurse in anderen Regionen stagnieren: So verringert sich das Risiko von konjunkturbedingten Kursschwankungen im Portfolio.

Das Währungsrisiko bleibt nicht aus

Wer Aktien in einer fremden Währung kauft, hat immer ein Währungsrisiko. Unabhängig davon, wie sich die Aktie selbst entwickelt, können beim Verkauf Verluste entstehen, wenn sich die Devisenkurse in die falsche Richtung entwickeln. Natürlich können bei entsprechender Währungsbewegung auch Gewinne entstehen. Behalten Sie daher Aktien- und Devisenmärkte im Blick, wenn Sie in ausländische Aktien investieren.

Beispiel: Das britische Pfund und der Brexit

Das britische Pfund verlor im Sommer 2016 nach dem für viele unerwarteten Ausgang des Referendums über den Austritt aus der EU („Brexit“) auf einen Schlag fast sieben Prozent gegenüber dem Euro, und bis heute hat es sich nicht erholt. Für die Besitzer britischer Aktien entsteht bei einem anschließenden Verkauf ein nicht unerheblicher Verlust. Ein Aktienpaket, das ein Anleger am 1. Juni 2016 für 1.000 Euro gekauft hat, entsprach damals 776 GBP. Wer es im August 2016 verkauft – einmal angenommen, der Aktienkurs ist unverändert geblieben – bekommt bei einem Devisenkurs von 1,17 Euro nur noch einen Gegenwert von 908 Euro.

In Fremdwährungen Aktien kaufen und verkaufen

Wenn Sie regelmäßig in Aktien eines Landes, beispielsweise US-Aktien investieren, lohnt sich möglicherweise ein Fremdwährungskonto. Dieses Konto können Sie bei einer deutschen Bank führen, die Verkaufserlöse aus Aktienverkäufen werden in Dollar gutgeschrieben. Sie können von diesen Erlösen in Dollar wieder neue Aktien kaufen, ohne dass ein Umtausch in Euro stattfindet. So vermeiden Sie Schwankungen der Devisenkurse.

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