Barrierefreies Bauen: Was Sie über den Umbau wissen müssen
Barrierefrei Bauen: Was ist barrierefreies Wohnen?
Barrierefreies Wohnen ermöglicht körperlich eingeschränkten Menschen eine den Beschwerden angepasste und sichere Wohnumgebung. Steckdosen, Lichtschalter, Fenstergriffe, Heizkörperventile und dergleichen sollten über eine barrierefreie Bauweise positioniert werden, dass sie leicht zu erreichen sind. Zwischen den einzelnen Räumen, auf dem Weg nach draußen, auf die Terrasse oder den Balkon sollten Stufen und Schwellen keine Hindernisse darstellen.
Die gleiche Bauweise gilt für einen engen Flur: Hier gilt es, die Übergänge und Flure barrierearm, sprich breit genug und ohne Stufen und Absätze zwischen den einzelnen Räumen, zu gestalten. Diese Maßnahme hilft nicht nur bei körperlichen Beeinträchtigungen oder wenn Bewohner auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Auch verminderte Sehfähigkeit und die damit verbundene Neigung zu Stürzen ist durch die Barrierefreiheit ein viel geringeres Problem. Auch sollte der Wohn- und Küchenbereich möglichst nicht getrennt sein.
Barrierefreies Bauen: Die Bedeutung der DIN-Norm 180404-2
Die sogenannte DIN-Norm 180404-2 ist aus der jeweiligen Bauordnung der Bundesländer zu entnehmen. Diese legt die technischen Voraussetzungen für die Bauweise fest, die in Deutschland erfüllt sein müssen, damit eine Wohnung offiziell als barrierefrei bezeichnet werden kann. Sie ist unter anderem deshalb so wichtig, da der Begriff der Barrierefreiheit rechtlich klar festgelegt ist.
Barrierefreies Bauen: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Grundsätzlich ist barrierefreies Bauen rechtlich jedem Bürger und jeder Bürgerin gestattet. Dies gilt sowohl für Eigentümer:innen als auch für Menschen, die sich in einem Mietverhältnis befinden. Wollen Mieter:innen also ihren Wohnraum aus einem bestimmten Grund barrierefrei umbauen, ist es ihnen gestattet, beim Vermieter oder bei der Vermieterin eine Erlaubnis dafür einzufordern. Zudem erfolgt eine Wohnraumanpassung nicht immer nur im Alter: oftmals bauen Menschen bereits in jüngeren Jahren präventiv im Rahmen der Zukunftsplanung um.
Barrierefreies Bauen: Den Umbau einem Experten oder einer Expertin anvertrauen
Wenn Sie ihren Wohnraum altersgerecht umbauen möchten, sollten Sie die baulichen Veränderungen und Anpassungen in Expertenhände geben. Auf diese Weise sparen Sie auf Dauer viel Geld und Nerven. Die richtigen Ansprechpartner:innen für einen barrierefreien Umbau sind Architekt:innen und Bauunternehmen.
Wichtige Faktoren für barrierefreies Wohnen
Im Zentrum sollte die Überlegung stehen, was Ihren Alltag als älterer Mensch bequemer machen wird und Ihnen erlaubt, möglichst lange in Ihrem gewohnten Zuhause leben zu können. Dazu gehört zum Beispiel:
- Sturzprophylaxe: Abbau von Schwellen und Barrieren,
- großzügig geschnittene Raumaufteilungen und Bewegungsflächen, die Bewegungsfreiheit ermöglichen,
- optimale Erreichbarkeit von Bedienelementen,
- Halte- und Stützsysteme,
- breite Türen, die auch Rollstuhlnutzer und Rollstuhlnutzerinnen problemlos passieren lassen.
Unter die Kategorie leichte Erreichbarkeit und Bedienbarkeit fallen beispielsweise Türgriffe und Fenstergriffe, Lichtschalter und Steckdosen, Badarmaturen und dergleichen. Niedrige Schwellen und Stufen entgehen häufig der Aufmerksamkeit junger, gesunder Menschen, können aber unüberwindbare Hindernisse für Menschen mit körperlichen Einschränkungen darstellen. Das Duschen, Baden und der Gang zur Toilette können sich durch zu enge Türeingänge, Türen, die sich nach innen öffnen, oder schlecht zugängliche Duschen und Badewannen als Hindernisse entpuppen. Bodengleichheit bei der Dusche, sich nach außen öffnende Türen mit erreichbaren Türgriffen und breite Türen stellen relativ kleine Änderungen dar und können doch später die Lebenssituation enorm verbessern. Auch Treppenlifte sind häufig Teil eines barrierefreien Wohnraums, von dem insbesondere Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen profitieren.
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Barrierefreies Bauen: Abschließende Tipps
- Nicht nur für alte Menschen bedeutet ein angepasster Lebensraum einen Zuwachs an Lebensqualität, Teilhabe, Eigenständigkeit – auch Kinder und junge Erwachsene profitieren von einer barrierefreien Umgebung, etwa durch die Ausschaltung von Sturzrisiken.
- Für Besucher:innen mit körperlichen Einschränkungen oder Verletzungen und Familien mit kleinen Kindern (Kinderwagen!) stellt ein barrierefrei angepasster Wohnraum eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität dar.
- Lassen Sie sich über mögliche bauliche Maßnahmen, elektronische Assistenz- und Sicherheitssysteme und altersgerechte Zusatzausstattung und Fördermaßnahmen frühzeitig kompetent von der Pflegeversicherung oder bei der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen beraten. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Verbraucherzentrale.
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