Rasenkrankheiten - und was Sie dagegen tun können
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Rasenkrankheiten - und was Sie dagegen tun können

Hexenringe, Rotspitzigkeit, Schneeschimmel - die Liste der Krankheiten, die Ihren schönen Rasen im heimischen Garten befallen können, ist lang. Wir stellen die vier gängigsten Rasenkrankheiten vor, und sagen Ihnen was sie dagegen unternehmen können.

1. Rasenkrankheit Schneeschimmel

Der Schneeschimmel ist die am meisten verbreitete und Rasenkrankheit. Sie tritt zu jeder Jahreszeit auf, vor allem bei kühl- feuchter Witterung.

Eine Schneeschimmel-Infektion erkennt man zu Beginn an den etwa bierdeckelgroßen und kreisrunden, glasigen Flecken mit braungrauem Farbton. Diese Flecken können bei Nichtbehandlung einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern erreichen und gehen meist ineinander über. Der Infektionsherd wird umgeben von einem dunkelbraunen Rand mit einem gräulichweißen, watteartigen Pilzgeflecht. Meist regeneriert sich die Grasnarbe ähnlich wie bei den bekannten Hexenringen von innen heraus, so dass aus den braungrauen Flecken mit der Zeit Ringe werden.

Schneeschimmel bekämpfen

Das Bekämpfen des Schneeschimmels wäre an sich ganz einfach - doch in Deutschland ist der Einsatz von sogenannten Breitbandfungiziden im Heimbereich nicht erlaubt. Es bleibt Ihnen also nicht viel anderes übrig, als mit den Flecken im Rasen zu leben. In der Regel verabschieden diese sich, sobald die Temperaturen steigen. Um die Heilung zu unterstützen, sollte der Rasen im Frühjahr ordentlich vertikutiert werden.

Tipps: Neben der richtigen Pflege kann auch bereits die Auswahl des richtigen Saatguts einigen Ärger im heimischen Garten verhindern. Findet schlechte Qualität Anwendung, können später Rasenkrankheiten auftreten. Billiges Saatgut ist häufig bereits mit Krankheitserregern wie Pilzsporen, etc. infiziert und lässt diese schneller ausbrechen.

2. Rasenkrankheit Rotspitzigkeit

Ähnlich dem Schneeschimmel, kann auch die Rotspitzigkeit ganzjährig auftreten. Diese Pilzkrankheit, bei der sich rote, geweihartige Strukturen an den Grashalmen bilden, deutet auf eine zu viel Nässe und einen Nährstoffmangel hin.

Bei Temperaturen zwischen 16 und 22 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit wird das das Wachstum angekurbelt. Daher kann eine Infektion theoretisch von Frühling bis Spätherbst auftreten. Liegengebliebenes Laub und schlechte Rasenbelüftung sorgen für ein schlechtes Mikroklima, das dem Wachstum des Pilzes Vorschub leistet.

Rasen nicht überwässern

Der Rasen darf nicht überwässert werden, Staunässe sollte vermieden werden. Wässern Sie Ihren Rasen besser selten, dafür aber intensiv. Das Aufsammeln von Laub garantiert ein gutes Mikroklima. Regelmäßiges Vertikutieren (Frühjahr und Herbst) sorgt für eine ausreichende Belüftung. Wer düngt und auf eine gute Kalium-, Phosphor- und Stickstoffversorgung achtet, hilft seinem Rasen, die entstandenen Schäden auszuwachsen.

Wenn der Rasen wieder getrimmt werden muss:

3. Rasenkrankheit Dollarfleckenkrankheit

Die Dollarfleckenkrankheit kann in ihrem Erscheinungsbild leicht mit dem Schneeschimmel verwechselt werden. Allerdings treten die Dollarflecken typischerweise bei relativ hohen Temperaturen (25-30 Grad) auf, taureiche Nächte können das Aufkommen noch verstärken.

Rasenkrankheit mit unterschiedlichen Symptomen 

Die Symptome für diese Krankheit sind je nach Schnitthöhe des Rasens sehr unterschiedlich. Während im Tiefschnitt ein kleiner stark abgegrenzter Fleck erscheint, bilden sich auf Zierrasen größere unregelmäßige Flecken von bis zu 15 Zentimetern im Durchmesser. Im Tau zeigt sich das typische feine Myzel, das nach Sonneneinstrahlung auch rasch abtrocknen kann.

Das Vertikutieren des Rasen im Frühjahr oder Herbst kann dabei helfen, Dollarflecken vorzubeugen bzw. einzuschränken. Im Sommer können dem Boden durch gezieltes Düngen Nährstoffe zugeführt werden.

4. Rasenkrankheit Hexenringe

Die sogenannten Hexenringe sind eine weitere Rasenkrankheit, die von Pilzen verursacht wird. Dabei wachsen kleine Pilze im Rasen, gerne am äußeren Rand ringförmiger Verfärbungen aus abgestorbenen Halmen. Die Pilze breiten sich von einer Infektionsstelle aus gleichmäßig aus, wodurch die Ringform entsteht.

Der Durchmesser eines solchen Hexenrings kann mehrere Meter betragen. Bis zu 50 verschiedene Pilze können für das Schadbild verantwortlich sein. Nährstoffmangel und ein zu dichter Boden sind meist die Ursachen für die Entstehung von Hexenringen.

Entfernen von Hexenringen 

Haben die Pilze Fruchtkörper gebildet, so müssen diese vollständigentfernt werden. Beim Entfernen dürfen keine Sporen im Garten zurückbleiben, weshalb äußerste Vorsicht geboten ist. Danach sollte der Boden an der betroffenen Stelle gelockert werden. Um Hexenringen vorzubeugen, sollte die Grünfläche stets ausgewogen gewässert, der Rasenfilz mittels Vertikutieren entfernt und beim Mähen kein langes Schnittgut liegen gelassen werden.

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