Nie wieder putzen: Wie funktionieren selbstreinigende Fenster?
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Nie wieder putzen: Wie funktionieren selbstreinigende Fenster?

Fenster, die sich selbst putzen - was für manchen wie ein Traum klingt, gibt es im Handel bereits zu kaufen. Doch wie funktionieren selbstreinigende Fenster? Und für wen lohnt sich die Anschaffung? Die wichtigsten Infos erfahren Sie hier.

Glas ist angesagt: Vor allem in modernen Häusern lassen häufig sehr große Fenster viel Licht herein. Doch wenn es ans Putzen geht, lässt die Begeisterung über die hellen Räumlichkeiten schnell nach. Für Glashersteller ist die Lösung klar: selbstreinigende Fenster! Doch wie funktionieren die eigentlich? Und lohnt sich die Anschaffung? Immerhin kosten selbstreinigende Fenster etwa 15 bis 20 Prozent mehr als Produkte aus handelsüblichem Isolierglas.

So funktionieren selbstreinigende Fenster

Bei selbstreinigenden Fenstern ist die Glasscheibe fest mit einer speziellen Schicht aus Titandioxid verbunden. Diese transparente Beschichtung säubert das Fenster durch zwei spezielle Vorgänge:

  1. Photokatalytischer Effekt: Bei dieser chemischen Reaktion werden organische Schmutzablagerungen durch Kontakt mit UV-Strahlung auf der Oberfläche zersetzt und gelöst. Dieser Effekt hält auch noch kurzzeitig an, wenn kein Tageslicht mehr auf die Fläche trifft.
  2. Hydrophile Eigenschaft der Beschichtung: Da das Titanoxid die Oberflächenspannung verringert, entsteht bei Regen auf der Scheibe ein gleichmäßiger Wasserfilm. Dieser wäscht den Schmutz vom Fenster ab. Entsprechend bleiben auch keine Tröpfchenflecken zurück, wie sie sonst häufig an Fenstern zu beobachten sind.
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Selbstreinigende Fenster benötigen ausreichend Licht und Regen.

Für wen lohnen sich selbstreinigende Fenster?

Wer eine Anschaffung selbstreinigender Fenster erwägt, sollte zunächst deren geplante Lage überprüfen. Denn wenn nicht ausreichend Licht und Regen auf die Scheiben treffen, kann es sein, dass die beschriebenen Reaktionen nur unzureichend erfolgen - und im Zweifel ziemlich stark nachgeputzt werden muss. Beispielsweise nimmt die Effizienz selbstreinigender Fenster unter Dachvorsprüngen oder im Schatten deutlich ab.

In der Regel sind selbstreinigende Fenster im Privatbereich vor allem bei schwierig zu reinigenden Fensterflächen sinnvoll, etwa in großen Wintergärten oder bei Dachschrägen.

Wenn das Wasser abperlt: Fenster mit Lotuseffekt

Im Handel sind auch Fenster mit einer speziellen Nanobeschichtung erhältlich. Nach dem Vorbild der Lotusblüte besitzt deren Oberfläche hydrophobe (= wasserabweisende) Eigenschaften. Beim sogenannten Lotuseffekt ziehen sich die Tropfen zusammen und waschen beim Abperlen die Schmutzpartikel von der Scheibe. Diese Verglasungen eignen sich gut für Sauna, Schwimmbad oder Dusche.

Selbstreinigende Fenster per Hand nachputzen

Auch unter Idealbedingungen bleibt auf dem selbstreinigenden Glas immer mal wieder Schmutz zurück. Somit werden Sie ab und zu Ihre Fenster per Hand nachputzen müssen. Allerdings müssen Sie das Glas wesentlich seltener reinigen, zudem lässt sich der Schmutz leichter entfernen. In der Regel reicht es aus, das Fenster nur mit Wasser und ohne Putzmittel abzuspülen.

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