Silikatfarbe für Innen und Außen: Darauf sollten Sie achten
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Silikatfarbe für Innen und Außen: Darauf sollten Sie achten

Silikatfarbe bringt beste und langlebigste Ergebnisse auf mineralischen Untergründen. Durch einen natürlichen chemischen Prozess, die Verkieselung, geht sie eine echte Verbindung mit dem Malgrund ein. Doch sie gilt als so schwierig in der Verarbeitung, dass viele Amateur-Handwerker vor ihrem Einsatz zurückschrecken. Zu Unrecht: Silikatfarbe erzeugt perfekte Farbflächen, wenn Sie sich an einige Regeln halten. Dieser Artikel erklärt die Grundsätze der Silikatfarben-Handhabung.

Die Einsatzmöglichkeiten Innen und Außen 

Ist die Silikatfarbe für Innen und Außen geeignet? - Auf jeden Fall. Die Frage lautet nicht: Wo kann ich die Silikatfarbe einsetzen, sondern auf welches Material kann ich sie auftragen? - Die klare Antwort: Auf mineralische Untergründe. Das sind:

 

  • Kalksandsteine
  • Kalkputze
  • Beton
  • Faserzement
  • Lehmputze (im Innenbereich)

Auf anderen Untergründen kommt es nicht zur Verkieselung - die Silikatfarbe haftet nicht an. Das gilt zum Beispiel für:

  • Fermacell-Platten
  • Kunststoffplatten
  • Holzplatten
  • Tapeten

Gipsputze und Gipskarton müssen vor dem Auftrag der Silikatfarbe mit einem Haftvermittler grundiert werden. Dieser ist im Fachhandel für Malerbedarf zu beziehen.

Sicherheitshinweis für den Umgang mit Silikatfarbe

Die alkalische Silikatfarbe kann die ungeschützte Haut verätzen. Tragen Sie bei der Arbeit laugenfeste Handschuhe und Arbeitskleidung sowie eine Schutzbrille. Decken sie Fensterrahmen, Fliesen und Böden gut ab. Entfernen Sie Farbspritzer sofort mit Wasser und Seife. 

Silikatfarbe aufbringen: Die Regeln der Kunst 

Vorbereitung ist alles: Befreien Sie vor Arbeitsbeginn Mauerwerk oder Putzgrund von Staub, Schmutz, Fett, organischen Verunreinigungen und Altanstrichen. Für die Beseitigung von Rissen, Löchern und Unebenheiten setzen Sie eine gipsfreie mineralische Spachtelmasse ein (Zement- oder Kalkspachtel). Stark oder ungleichmäßig saugende Untergründe müssen grundiert werden. Dazu eignet sich eine im Fachhandel erhältliche Silikatfarbengrundierung. Wenn Sie Ihre Silikatfarbe verdünnen wollen, greifen Sie auf Kaliwasserglas zurück. Legen Sie sich für den Auftrag der Silikatfarbe eine professionelle Malerbürste zurecht. 

Hinweis:
Silikatfarbe geht auf mineralischen Oberflächen innen und außen perfekte Verbindungen ein. Frischer Putz muss allerdings mindestens vier Wochen durchtrocknen, bevor Sie zur Farbe greifen.

Der Einwand, Silikatfarbe sei schwieriger zu verarbeiten als Dispersionsweise, ist nicht von der Hand zu weisen. Er stimmt nämlich. Trotzdem erzielen Sie mit Silikatfarbe Innen und Außen professionelle Ergebnisse, wenn Sie einige Regeln beachten. Erste Voraussetzung: Eine gute Malerbürste. Zweite Voraussetzung (bei großen Wandinnenflächen und bei Fassaden): Teamarbeit. Silikatfarbe wird nass in nass zügig aufgetragen, und zwar bestenfalls von zwei oder mehr Malern. Haben Sie die beiden Komponenten einmal zusammengefügt, besitzt die Silikatfarbe einen Tag lang die richtige Verarbeitungskonsistenz. Danach müssen Sie einen neuen Eimer Farbe anrühren (lassen) oder fertig sein.

Tipp vom Profi:
Färben Sie die Wand in zwei Anstrichen ein. Anstrich Nummer 1 tragen Sie pigmentreich auf und schaffen mit ihm eine gut deckende Basis. Den Anstrich Nummer 2 stellen Sie weniger pigmentreich und mit mehr Bindemittel ein. Das macht den Gesamtanstrich umso robuster und langlebiger.

Perfektes Wassermanagement mit Silikatfarbe

Silikatfarbe geht eine stabile Verbindung mit dem Untergrund ein und besitzt ein exzellentes Wassermanagement im Innen- und Außenbereich. Wegen der Verschmelzung von Putz und Anstrich entsteht keine Staunässe. Die Atmungsaktivität lässt regennasse Fassaden zügig trocknen. Im Innenbereich nimmt die Silikatfarbe überschüssige Raumfeuchtigkeit auf und gibt sie bei sinkendem Feuchtigkeitsgehalt wieder ab. So entsteht eine gesunde Wohnatmosphäre.

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