Tripper: Behandlung der Geschlechtskrankheit
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Tripper: Behandlung der Geschlechtskrankheit

War bei Tripper die Behandlung in früheren Zeiten noch unmöglich, bekommt man die Geschlechtskrankheit heute durch die Gabe von Antibiotika schnell in den Griff. Wir erklären, wie die Therapie verläuft und worauf Sie im Falle einer Infektion achten müssen.

Infektion mit Gonokokken

Gonorrhoe, so der medizinische Name der Geschlechtskrankheit, kommt zustande durch die Infektion mit Gonokokken. Das sind Bakterien, die über die Schleimhäute übertragen werden. Vor der Erforschung des Antibiotikums waren Ärzte ratlos, aber heute ist die Tripper-Behandlung meist innerhalb einer Woche ausgestanden. In sehr vielen Fällen lassen sich schon nach einmaliger Gabe der ausgewählten Medikamente keine Krankheitserreger mehr nachweisen. Trotzdem ist es besonders wichtig, dass Patienten die Antibiotika bis zum Ende der Therapie weiter einnehmen: Bleiben versteckte Reste der Gonokokken zurück, können sie sich sonst erholen und sind danach gegen den angewendeten Wirkstoff immun.

Resistenzen erschweren Tripper-Behandlung

Tripper ist nach wie vor weltweit ein großes Problem. Selbst in den Industrienationen steigen die Zahlen der Infektionen wieder. Dabei bietet ein Kondom einen guten Schutz gegen die Ansteckung. Obwohl Antibiotika den Bakterien zuverlässig den Garaus machen, zeichnet sich inzwischen eine echte Herausforderung ab: Bakterien entwickeln Resistenzen gegen Antibiotika, die sie überlebt haben. Wurde vor einiger Zeit etwa noch Penicillin gegen die Geschlechtskrankheit verabreicht, ist es heute weitestgehend wirkungslos. Inzwischen wird bei Tripper die Behandlung in den meisten Fällen mit zwei verschiedenen Antibiotika durchgeführt – so steigt die Chance, die Bakterien sofort zu vernichten. Oft wird zum Beispiel Ceftriaxon mit der Spritze verabreicht und Aziothromycin als Tablette verschrieben.

Vorsicht vor erneuter Ansteckung

Bei Männern ist Gonorrhoe aufgrund der charakteristischen Symptome schnell festzustellen. Frauen hingegen haben manchmal kaum oder gar keine Beschwerden, sodass die Krankheit teils lange unbemerkt bleibt. Wird daher eine Infektion durch Zufall entdeckt, sollten sich alle Sexualpartner der letzten 90 Tage ebenfalls untersuchen lassen. Da die Behandlung bei Tripper inzwischen sehr schnell geht, ist es am besten, währenddessen komplett auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Auf jeden Fall aber sollten Sie bis zum Ende der Therapie keine ungeschützten Sexualkontakte haben. Wenn Sie den Verdacht haben, an Tripper zu leiden, kontaktieren Sie umgehend einen Gynäkologen bzw. Urologen. Ansprechpartner in Ihrer Nähe finden Sie direkt unter diesem Artikel.

Besonders wichtig sind die Untersuchung und gegebenenfalls die Behandlung bei Partnern in einer Beziehung, da es hier sonst zu einem Pingpong-Effekt kommen kann: Der noch infizierte Partner steckt den gerade Genesenen neu an. Gerade bei Bakterien, die sich so schnell auf Medikamente einstellen können, wird diese Art von Neuinfektion bald zum echten Problem: Es sind bereits die ersten multiresistenten Bakterienstämme aufgetreten, gegen die keine bekannten Antibiotika wirksam sind.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
SM
Sascha Müller
Autor/-in
Ob Krankheiten behandeln oder die Traumfigur erreichen: Sascha Müller setzt sich als gelernter Fitnesskaufmann mit Faible für Medizin mit jeglichen Fragen im Gesünder Leben-Bereich auseinander.
Sascha Müller
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