Sepsis: Definition, Symptome und Therapie der Blutvergiftung
Sepsis: Definition der Krankheit
Im Volksmund wird für die Sepsis die Definition der Blutvergiftung genutzt. Das ist so aber nicht vollkommen korrekt: Tatsächlich kommt die Erkrankung zustande, weil Bakterien, seltener auch andere Krankheitserreger, aus einem Infektionsherd in die Blutbahn gelangen. Das geschieht, wenn die Leukozyten sie nicht vor Ort besiegen konnten. Über den Blutkreislauf gelangen die Krankheitserreger in den ganzen Körper und werden überall bekämpft. Dabei wird zunächst der Blutdruck in Mitleidenschaft gezogen. Bleibt die Behandlung aus, kann es zu Organschädigungen bis zum kompletten Organversagen kommen.
Laut der offiziellen Sepsis-Definition gibt es verschiedene Krankheitsstadien: Die Bakteriämie bezeichnet das Vorkommen von lebensfähigen Bakterien im Blut, SIRS ist eine systematische inflammatorische Wirtsreaktion. Tritt zusätzlich zu den ersten beiden Punkten die infektionsbezogene Organdysfunktion auf, handelt es sich um eine schwere Sepsis.
Symptome der Blutvergiftung
Typische Symptome bei einer Sepsis sind Abweichungen der Körpertemperatur und der Zahl der weißen Blutkörperchen: Hat der Patient eine Temperatur von unter 36 und Fieber über 38 Grad Celsius, ist das ein deutliches Anzeichen. Gleiches gilt für eine Leukozytenzahl von über 12.000/ µL oder unter 4.000/ µL. Auch ein erhöhter Puls von über 90 Schlägen pro Minute oder eine erhöhte Atemfrequenz von mehr als 20 Atemzügen pro Minute weisen auf eine Sepsis hin. Die schwerste Auswirkung der Blutvergiftung ist der septische Schock: Der Blutdruck fällt stark ab, und die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Multiples Organversagen kann die Folge sein, und nur eine sofortige Therapie rettet das Leben des Patienten.
Therapie einer Sepsis
Je früher die Symptome der Sepsis als solche erkannt werden, desto besser ist die Überlebenschance des Patienten. Die Therapie besteht im Normalfall darin, die auslösende Infektion zu bekämpfen. Nicht immer aber kann diese identifiziert werden. In solchen Fällen wird ein Breitbandantibiotikum verabreicht. In manchen Fällen wird der Entzündungsherd auch operativ entfernt, etwa, wenn Fremdmaterial im Körper die Sepsis ausgelöst hat. Je nachdem, wie weit die Sepsis bereits fortgeschritten ist, wird der geschwächte Körper durch medizinische Maßnahmen künstlich unterstützt. Dazu zählen je nach Bedarf die Infusion, die künstliche Beatmung, die Dialyse und eine Insulingabe. Droht ein multiples Organversagen, wird der Patient ins künstliche Koma versetzt, bis die Infektion beseitigt ist und die Organe wieder selbsttätig arbeiten können.