Wann bekommt man einen Schufa-Eintrag?
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Wann bekommt man einen Schufa-Eintrag?

Auch bei tadelloser Kreditwürdigkeit besitzen Sie höchstwahrscheinlich einen Eintrag bei der Schufa. Denn die gibt es sowohl in positiver als auch in negativer Form. Wann die Schufa welche Informationen über Sie festhält, erfahren Sie hier.

Was ist ein Schufa-Eintrag?

Die Schufa ist ein privates Auskunftsunternehmen, das Banken, Mobilfunkanbieter und andere Vertragspartner auf Anfrage über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern informiert. Damit soll das Risiko minimiert werden, dass Kredite, Waren oder Dienstleistungen an Personen vergeben werden, die dann später nicht zahlen. Um das Zahlungsverhalten der Verbraucher einschätzen zu können, sammelt die Schufa Informationen über Verbraucher: Welche Verträge hat er bislang abgeschlossen? Ist er dabei allen Verpflichtungen nachgekommen? Besitzt er Kreditkarten und ein Girokonto mit Dispositionsrahmen, die für seine Kreditwürdigkeit sprechen?

Diese Informationen erhält die Schufa zum Beispiel aus verschiedenen Quellen, zum Beispiel aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen, aber auch von ihren Vertragspartnern. Das sind Unternehmen und Banken die mit der Schufa kooperieren. Wenn Sie bei einem dieser Schufa-Partner einen Vertrag abschließen, beispielsweise einen Handy-Vertrag, enthält dieser eine sogenannte Schufa-Klausel. Mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie zu, dass Informationen zu diesem Vertrag an die Schufa übermittelt werden. 

Im Schufa-Register sammeln sich auf diese Weise die Einträge über Ihre Bankverbindungen, Mobilfunkverträge, Onlinekäufe mit Ratenzahlung, Leasingverträge, Kredite und ähnliches. Diese Vermerke sind allerdings nicht per se negativ, sie zeigen erst einmal nur, dass Sie am Wirtschaftsleben teilnehmen. Und das tut fast jeder Erwachsene. Dementsprechend hat die Schufa nach eigenen Informationen Daten zu 67,7 Millionen Personen – acht von zehn Bundesbürgern stehen also in der Schufa.

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Mobilfunkverträge bringen zunächst Pluspunkte bei der Schufa.

Positive und negative Schufa-Einträge

Die Schufa selbst gibt an, dass rund 90 Prozent der Vermerke in ihrer Datei positiv sind. Damit sind Einträge gemeint, bei denen Sie sich vertragsgemäß verhalten und es keine Auffälligkeiten gibt. Besitzen Sie also zum Beispiel ein Girokonto mit einem großzügigen Dispositionsrahmen, wird das positiv gewertet. Es zeigt schließlich, dass die Bank sie für kreditwürdig hält. Ebenso verhält es sich, mit Artikeln, die Sie auf Raten kaufen: Wenn Sie Monat für Monat pünktlich zahlen, ist das ein Zeichen für eine gute Zahlungsmoral. 

Anders sieht es aus, wenn Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Dann kommt es nämlich zu dem, was man im Volksmund unter den berühmt-berüchtigten Schufa-Einträgen versteht. Die Schufa selbst nennt das Negativmerkmal. Denn Zahlungsausfälle melden die Vertragspartner ebenfalls an die Schufa. Allerdings nicht sofort. Haben Sie einmal eine Rate nicht pünktlich bezahlt, brauchen Sie nicht zu befürchten, dass Sie bei allen Unternehmen von nun als nicht kreditwürdig gelten. Stattdessen müssen einige Bedingungen erfüllt sein, bevor die Schufa informiert wird:

  • Sie haben zwei schriftliche Mahnungen über eine ausstehende Rechnung bekommen.
  • Zwischen den beiden Mahnungen lag ein Abstand von mindestens vier Wochen.
  • In mindestens einer der beiden Mahnungen wurden Sie darüber informiert, dass der Vorgang an die Schufa gemeldet werden kann.
  • Sie haben den Mahnungen nicht widersprochen.
  • Sie haben die Forderung bis zum Ende der Mahnfristen nicht beglichen.

Aber nicht nur unbezahlte Rechnungen können zu negativen Schufa-Einträgen führen. Solche Vermerke gibt es auch in den folgenden Fällen:

  • Die Bank kündigt Ihnen einen Kredit
  • Sie melden Privatinsolvenz an.
  • Sie werden in ein öffentliches Schuldnerverzeichnis eingetragen.
  • Gegen Sie wird ein Inkassoverfahren eröffnet.
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Bei einem gerichtlichen Mahnverfahren ist ein negativer Schufa-Eintrag unvermeidlich. 

Welche Folgen hat ein negativer Schufa-Eintrag?

Aus den positiven und negativen Einträgen errechnet die Schufa Ihren sogenannten Schufa-Score, einen Wert zwischen 0 und 100. Je höher der Score, desto besser wird Ihre Zahlungsmoral eingeschätzt, ein niedriger Wert bedeutet ein höheres Zahlungsausfallrisiko. Ein negativer Eintrag lässt Ihren Schufa-Score also sinken. Wollen Sie nun zum Beispiel einen neuen Kredit beantragen, einen Leasingvertrag abschließen oder eine teure Anschaffung auf Raten finanzieren, erkundigt sich das Unternehmen in der Regel bei der Schufa über Sie. Dabei kann es zwar nicht die einzelnen Einträge einsehen, erfährt aber Ihren Schufa-Score.

Die Folgen können unterschiedlich, aber gravierend sein. Zum Beispiel kann eine Bank einen Kredit ablehnen, wenn ihr das Risiko zu hoch erscheint, dass Sie die fälligen Raten nicht bezahlen. Auch der Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder der Kauf auf Raten ist mitunter nicht möglich, wenn Sie zu viele negative Schufa-Einträge angesammelt haben. Oder aber Ihr Vertragspartner lässt sich sein höheres Risiko bezahlen. Banken verlange beispielsweise bei schlechtem Schufa-Score höhere Zinsen für einen Kredit.

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