Nachhaltig fliegen – Ist das möglich?
© Liliya Filakhtova/ iStock
Letztes Update am: 

Nachhaltig fliegen – Ist das möglich?

Das Flugzeug gehört zu dem am häufigsten genutzten Verkehrsmittel fürs Reisen. Doch das Fliegen gilt als echtes Problem fürs Klima: So verursachen Langstreckenflüge teilweise mehrere Tonnen CO². Viele fragen sich, ob nachhaltiges Fliegen überhaupt möglich ist. Lesen Sie hier mehr dazu.

Nachhaltig fliegen: Geht das überhaupt?

Fliegen ist beliebt, da weite Strecken in relativ kurzer Zeit zurückgelegt werden können. Doch das Flugzeug stellt aufgrund seines enormen Anteils an der Produktion von Treibhausgasen ein klimatechnisches Problem dar. Viele Menschen fragen sich deshalb, ob nachhaltiges Fliegen überhaupt möglich ist. Faktisch gibt es deutlich klimafreundlichere Alternativen zum Flugzeug, wie etwa die Bahn. Da Übersee-Reisen allerdings wohl kaum mit Bus und Bahn machbar sind, stellt das Fliegen oft die einzige Option dar. Wer unbedingt fliegen möchte oder muss, kann dennoch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten:

Nachhaltig fliegen: Kurzstreckenflüge vermeiden

Einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten Sie, indem Sie Inlands- und Kurzstreckenflüge möglichst vermeiden. Das gilt vor allem dann, wenn die Reisedistanz so gering ist, dass sie auch mit alternativen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden kann. Bei Kurzstreckenflügen werden teilweise mehrere hundert Kilogramm CO2 produziert. Diese lassen sich ganz einfach einsparen, indem die Reisenden auf Alternativen wie die Bahn oder Fahrgemeinschaften umsteigen. Oftmals sind diese Verkehrsmittel zwar weniger schnell, dennoch tun Sie dem Klima etwas Gutes. So beträgt der CO2 Ausstoß pro Person auf einer Strecke von 500 Kilometern im Flugzeug 105,7 Kilogramm, bei einer Fahrt mit dem ICE liegt er bei 17,8 Kilogramm pro Person.

Nachhaltig fliegen: Auf Economy-Class setzen

Auch, wenn es verlockend klingen mag: Möchten Sie nachhaltig fliegen, sollten Sie auf Flüge in der Business- und First-Class verzichten. Damit sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch CO2-Emissionen. Der Grund: Der Treibstoffverbrauch eines Flugzeuges sinkt rechnerisch, je mehr Personen sich im Flugzeug befinden. Da sowohl die Business- als auch die First-Class mit weniger Sitzen ausgestattet sind, können folglich weniger Menschen dort Platz nehmen. Die Folge: Der CO2-Ausstoß pro Person steigt mit der Flugklasse.   

Nachhaltig fliegen: Auf das Gepäck achten

Wer nachhaltig fliegen möchte, sollte sein Gepäck mit Bedacht wählen. Das bedeutet, es sollten lediglich Dinge eingepackt werden, die auch wirklich für die Reise notwendig sind. Denn mit dem Gewicht des Gepäcks steigt auch das Maß an CO2-Emissionen. Unnötig viel Kleidung oder gar Haushaltsgeräte sollten Sie in diesem Sinne besser zuhause lassen. Auch lohnt es sich, leichtgewichtigere Kleidungsstücke oder gar Multifunktionskleidung einzupacken. Wenn Sie mit mehreren Personen reisen, können Sie Emissionen einsparen, indem Sie sich gewisse Gepäckstücke teilen, wie etwa Kosmetika.

Nachhaltig fliegen: Klimawirkung von Fluggesellschaft und Flugzeug-Typ beachten

Einen Beitrag zum nachhaltigeren Fliegen können Sie außerdem leisten, indem Sie vor Ihrer Reise sowohl die Fluggesellschaft als auch den Flugzeug-Typ prüfen. So nutzen manche Fluggesellschaften bestimmte Methoden, um unnötiger Müllproduktion entgegenzuwirken – etwa mit wiederverwendbarem Besteck, Tellern und Tassen. Informieren Sie sich auf der Website der jeweiligen Airline über die Maßnahmen, die für nachhaltigeres Reisen getroffen werden. Auch die Wahl eines bestimmten Flugzeug-Typs kann helfen, nachhaltig(er) zu fliegen. Mit diesem CO2-Rechner können Sie die Rahmendaten des jeweiligen Flugzeuges auf ihren ökologischen Fußabdruck überprüfen.

Nachhaltig fliegen: Flug ins Klimabudget einkalkulieren

Um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass das persönliche Klimabudget nicht zu stark überschritten wird. Berechnungen zufolge hat jeder in Deutschland lebende Mensch ein Klimabudget von circa 2,3 Tonnen CO2 jährlich (tatsächlich stoßen Deutsche im Schnitt allerdings fast 3-mal so viel aus). Ihr verbleibendes Klimabudget kalkulieren Sie, indem Sie aus verschiedenen Faktoren wie Ernährung, Wohnverhältnissen und Energieverbrauch Ihre CO2-Bilanz errechnen. So können Sie ermitteln, ob Sie angesichts Ihres sonstigen CO2-Verbrauches noch genug Klimabudget für eine Flugreise übrighaben. Dies können Sie beispielsweise mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamts

Nachhaltig fliegen: Alternative zu Kraftstoff Kerosin?

Eine weitere wesentliche Umweltbelastung stellt der Treibstoff eines Flugzeugs dar: Durch den fossilen Brennstoff Kerosin, welcher unter anderem für die am Himmel erscheinenden Kondensstreifen verantwortlich ist, gelangen Stickoxide und Kohlendioxid in die Atmosphäre. So kann die Wärme des Erdbodens nicht mehr richtig in den Weltraum zurückstrahlen. Die Folge ist, dass der Treibhauseffekt durch die Entstehung von CO2 begünstigt wird – und die Erderwärmung voranschreitet.

Viele fragen sich demnach, ob nachhaltiges Fliegen mit Alternativen zu Kerosin möglich ist. Forscher arbeiten derzeit an der Entwicklung alternativer Kraftstoffe wie Wasserstoff, synthetischem Kerosin und Bio-Kerosin. Auch an der Entwicklung von Elektroflugzeugen wird geforscht. Da diese Möglichkeiten allerdings noch Teil des Forschungsprozesses sind, sind sie nicht einsatzbereit. Wer also fliegen möchte, muss derzeit noch auf Flugreisen mit kerosinbetriebenen Flugzeugen zurückgreifen.

Quellen:

Vcd.org: Flugverkehr

Letsearth.de: Nachhaltig fliegen

Careelite.de: Nachhaltig fliegen

Quarks.de: Wann wir endlich ohne schlechtes Gewissen fliegen können

Munich-Airport.de: Nachhaltig fliegen

Atmosfair.de

Gelbe Seiten Vermittlungsservice
Jetzt Angebote von Profis in der Nähe erhalten.
  • Erste Angebote innerhalb von 1 Tag
  • Kostenloser Service
  • Dienstleister mit freien Kapazitäten finden
Dauer ca. 3 Minuten Jetzt Anfrage erstellen
Ihre Daten sind sicher! Durch eine SSL-verschlüsselte, sichere Übertragung.
Wie finden Sie diesen Artikel?