Herd kaufen: Kombiniertes Gerät oder separates Kochfeld?
Herd vs. Backofen – gibt es einen Unterschied?
Im alltäglichen Sprachgebrauch ist der Unterschied zwischen Herd und Backofen kaum noch gegeben, beziehungsweise oftmals nebensächlich. Genauer betrachtet existiert allerdings sehr wohl ein Unterschied, da die Begriffe nicht ein und dieselbe Sache beschreiben. Wenn Sie einen Herd kaufen, wird die begriffliche Abgrenzung wichtig.
Ein Herd ist eine Kombination aus Backofen und Kochfeld und nicht nur Letzteres, wie allgemein oft angenommen wird. In der Regel verfügen Kochfeld und Backofen (sowie Steuerelement) bei einem Herd über den gleichen Stromanschluss. Meist sieht man den Backofen unter der Arbeitsplatte und das Kochfeld darüber in die Küchenzeile eingebaut. Die Regler des Kochfelds befinden sich bei vielen Modellen am Herd. Ein Backofen hingegen ist an sich eine eigenständige (autarke) Einheit, die unabhängig vom Kochfeld steht und auch nicht an dieselbe Stromversorgung angeschlossen sein muss. Kochfeld und Backofen können, wenn sie separat und nicht als Kombigerät (also Herd) daherkommen, jeweils an verschiedenen Stellen in der Küche positioniert werden.
Herd kaufen oder Backofen und Kochfeld trennen?
Möchten Sie eine neue oder gebrauchte Kochgrundlage kaufen, müssen Sie sich also die Frage stellen, ob Sie einen Herd mit zusammengelegtem Backofen und Kochfeld bevorzugen oder beides getrennt voneinander in Ihrer Küche unterbringen möchten. Der Klassiker ist der Backofen in Bodennähe mit darüber in der Arbeitsfläche integriertem Kochfeld. Der Trend geht allerdings mehr und mehr von diesem bewährten Modell weg. Verbraucher bewegen sich immer mehr zum Einbaubackofen mit autarker Kochfläche hin. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, sodass Sie schauen sollten, was für Ihre individuellen Ansprüche passender ist.
Herd: Vor- und Nachteile des Kombigeräts
Ein Herd hat den großen Vorteil, dass er in der Regel günstiger ist als zwei voneinander unabhängige Geräte. Viele schätzen auch den kurzen Arbeitsweg vom Backofen zum Herd und andersherum. So ist das in der Pfanne vorgebratene Steak in Windeseile im Backofen unter dem Kochfeld untergebracht, um dort noch ein wenig zu garen. Außerdem ist es in manchen Fällen praktischer, einen Backofen mit Auszügen in Bodennähe zu haben. Ein befülltes Backblech lässt sich beispielsweise leichter von unten nach oben herausheben.
Trend: Backofen und Kochfläche getrennt kaufen
Ein unabhängiger, auf Brusthöhe angebrachter Backofen bietet allerdings auch ergonomische Vorteile. Zwar ist das Herausholen des gesamten Blechs oder Ofenrosts meist weniger gut für den Rücken. Das Hereinstellen einer Auflaufform auf den Rost oder das Werkeln im Ofen gestaltet sich aber rückenschonender, da Sie sich nicht bücken müssen. Die getrennten Plätze von Ofen und Kochfeld können ebenfalls praktisch sein und sorgen insbesondere in einer großen Küche für mehr gestalterische Flexibilität. Noch ein Vorteil: Technische Defekte können klar dem einen oder anderen Gerät zugeordnet werden – bei einem Kombigerät (Herd) ist dies nicht immer einfach. Nachteilig ist bei der autarken Variante leider der Preis. Zwei Einzelgeräte sind meist deutlich teurer als ein kombiniertes.
Welche Art von Kochfeld?
Überlegen Sie zunächst, welche der gängigen Kochfeldtechniken Sie nutzen möchten:
• Stahl- oder Eisenkochfeld (Massekochfeld): Das Kochfeld besteht aus sich erhitzenden Feldern (aus Stahl oder Eisen), die sich von der Platte leicht abheben und dadurch das Verschieben der Töpfe sowie das Reinigen der Felder erschweren. Es ist die günstigste, aber auch langsamste sowie optisch wenig ansprechendste Variante. • Gaskochfeld: Für das Gaskochfeld benötigen Sie einen separaten Gasanschluss. Es bietet eine schnelle und besonders gut zu dosierende (und somit energiesparende) Hitze, lässt sich aber recht mühsam reinigen. • Glaskeramik- oder Cerankochfeld: Diese modernen, sich schnell aufheizenden Kochfelder auf einer Ebene arbeiten mit Wärmestrahlung per Heizwiderstand oder Induktionstechnik. Ein Induktionskochfeld gibt die Wärme mithilfe von Magnetspulen in Wechselwirkung an Töpfe und Pfannen weiter und punktet vor allem mit einer rasanten Heizgeschwindigkeit und der zurzeit höchsten Energieeffizienz. Dafür ist es allerdings auch deutlich teurer als andere Kochfeldtypen – zudem wird ein spezielles Kochgeschirr für diese Technik benötigt.
Soviel zu den Kochfeldern. Mehr zum Thema Backofen, finden Sie unter anderem im Ratgeber: “Backofen neuester Generation: Das können die Hightech-Geräte“.
Energieeffizienzklasse beim Backofen beachten und langfristig Sparen
Egal, ob Sie einen Herd oder getrennte Geräte kaufen: Auf die Energieeffizienzklassen sollten Sie bei allen Elektrogeräten und besonders bei großen Verbrauchern wie Kühlschrank, Spülmaschine oder eben Backofen ein besonderes Augenmerk legen. Anhand einer mit Buchstaben benannten Wertungsskala erkennen Sie, wie effizient und energiesparend ein Gerät ist – A ist die effizienteste und G die ineffizienteste Klasse. Kaufen Sie nur Geräte der Klasse A, um den Stromverbrauch klein zu halten und langfristig Geld zu sparen. Teurere und energieeffiziente Backöfen zahlen sich im Vergleich zu weniger effizienteren Modellen bereits nach kurzer Zeit durch den gesparten Strom wieder aus.
Wo kann man einen Herd kaufen?
Einen Herd kaufen Sie am besten beim Elektrofachhändler vor Ort, da Sie dort in der Regel von kompetenter Beratung und gutem Service profitieren. Auch in Bezug auf Reparaturen und Ersatzteile haben Sie hier Vorteile. Generell sollten Sie sich vor dem Kauf gut informieren und Preise sowie Angebote vergleichen. Achten Sie auch auf mehrere Jahre Garantie. Alternativen zum Händler vor Ort stellen Baumärkte und das Webshops dar. Insbesondere beim Online-Kauf sollten Sie auf eine Garantie und auf Kundenbewertungen des Produkts achten. Nachteil des Online-Shoppings: Sie können das Gerät nicht vorher testen und müssen auf Beratung verzichten. Dafür kosten Herde im Internet oft etwas weniger als im Fachhandel.
Was kostet ein Herd?
Die Frage, wie viel ein Herd kostet, kann nicht pauschal beantwortet werden, da die Preise mitunter gravierend variieren. Je nach den gewünschten Funktionen und Ansprüchen sowie der Frage, ob Markengerät oder Discount-Ware, bewegen sich die Preise in einer Spanne von 100 bis über 1.000 Euro. Am günstigsten ist ein Herd, also ein Gerät, das Backofen und Kochfläche kombiniert. Einfache Geräte gibt es neu schon ab 150 Euro, wobei Markengeräte in der Regel nicht unter 200 oder 300 Euro angeboten werden. Qualitativ hochwertige Herde liegen bei 400 Euro und mehr. Funktionen wie die Selbstreinigung des Ofens oder die Wahl des Kochfeldtyps haben massiven Einfluss auf den Preis.
Wenn Sie ein Kochfeld und einen Backofen einzeln kaufen, zahlen Sie deutlich mehr – wobei auch hier gilt: Je nach Typ, Ausstattung und Marke variieren die Preise stark. Generell kann ein Einzelgerät durchaus so teuer sein wie ein Herd, der beide Geräte kombiniert. Induktionskochfelder gibt es meist ab 300 Euro, Backöfen ab 150 Euro aufwärts.
Fazit:
Wenn Sie einen Herd kaufen möchten, sollten Sie überlegen, welche Variante – ob Kombigerät oder getrennt – für Sie und Ihre Küche infrage kommt. Setzen Sie auf Qualität, um lange etwas von dem Küchengerät zu haben. Wenig hochwertige Produkte zahlen sich in der Küche in der Regel nicht aus. Ein Kauf beim Elektrohändler vor Ort lohnt sich meist, da die hier höheren Kosten oft durch guten Service wieder wettgemacht werden. Wichtig ist zudem der Blick für eine gute Energieeffizienzklasse, um die Betriebskosten gering zu halten. Vergleichen Sie Preise und setzen Sie auf eine gute Beratung.