Flachdachdämmung: Ein Fall für Spezialisten
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Flachdachdämmung: Ein Fall für Spezialisten

Die Flachdachdämmung ist so etwas wie die Königsdisziplin der Dachisolierung und deshalb ein Fall für echte Profis. Erfahren Sie hier, was baulich wichtig ist und worauf Sie rechtlich achten müssen.

Wärmedämmung: Besondere Herausforderungen bei der Flachdachdämmung

Dacharbeiten sind selten DIY-Projekte, doch bei der Dämmung eines Flachdachs wird es noch anspruchsvoller als bei geneigten Dächern, denn:

  • Es gelten strengere rechtliche Richtlinien: Der Wärmedurchgangskoeffizient darf nur bei 0,20 W/(m²K) liegen. Für Spitzdächer sind bis zu 0,24 W/(m²K) zulässig.
  • Ein Flachdach ist besonders starken Belastungen durch Witterung, Begrünung und Begehbarkeit ausgesetzt.
  • Gefälledämmung: Auch scheinbar flache Dächer müssen ein minimales Gefälle von zwei Grad aufweisen, damit Regen abfließen kann. Die Konstruktion ist Millimeterarbeit.

Schon kleine Konstruktionsfehler können dazu führen, dass Regen in die unteren Dachschichten eindringt, weil das Wasser im Gegensatz zum Spitzdach nicht einfach abläuft. Dämmstoffe vertragen aber meist keine Feuchtigkeit, sodass schon kleinste Fehler in der Isolierung des Flachdachs die komplette Bausubstanz gefährden können.

Auch wenn es mittlerweile Dämmsysteme für Flachdächer gibt, die den Neigungswinkel schon eingebaut haben, gehören noch folgende Fragen zur grundlegenden Planung:

  • Welche Dämmmethode eignet sich am besten für Ihr individuelles Flachdach
  • Wie wirken sich die Höhenveränderungen auf Fenster und Schornsteine aus?
  • Dachabdichtung: Wie lassen sich die Übergänge makellos abdichten?

Alles in allem lohnt es sich deshalb, einen Profi zu beauftragen, wenn Sie Ihr Flachdach dämmen wollen. Die Kosten von etwa 90 bis 200 Euro pro Quadratmeter sind nicht wenig. Doch sie lohnen sich im Vergleich zu den Kosten, die durch Nachbesserungen entstehen, wenn sich beim Selbermachen Fehler eingeschlichen haben. Zudem können Sie auf Förderungen des BAFA und der KfW für die energetische Sanierung zurückgreifen. Alle wichtigen Informationen dazu erhalten Sie in diesem Artikel.

Arten der Flachdachdämmung: Von innen oder von außen

Grundsätzlich haben Sie bei der Flachdachdämmung zwei Möglichkeiten: Beim Neubau oder im Zuge einer Dachsanierung dämmen Sie üblicherweise von außen. Ist bei einem älteren Haus das Dach aber noch einwandfrei in Ordnung, können Sie Ihr Flachdach auch nachträglich von innen dämmen. Das bringt einige Besonderheiten mit sich, die Sie in Ihre Entscheidung einbeziehen sollten:

  • Die Innendämmung ist in der Regel günstiger als eine Außendämmung.
  • Sie müssen bei der Wärmedämmung keine äußeren Anschlüsse mitdämmen und abdichten. Das erleichtert die Arbeit und reduziert die Gefahr von Wärmebrücken.
  • Die Innendämmung lässt den Raum unter dem Dach erheblich schrumpfen.
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Bedenken Sie bei einer Innendämmung des Flachdachs unbedingt die Raumverluste.

Möglichkeiten der Außendämmung: Warmdach oder Kaltdach

Bei der Flachdachdämmung von außen müssen Sie den Aufbau der vorhandenen Dachkonstruktion berücksichtigen. Dafür gibt es zwei verschiedene Varianten:

  • belüftete Dachflächen (Kaltdach)
  • unbelüftete Dachflächen (Warmdach), die entweder als Kompaktdach oder Umkehrdach ausgeführt werden

Bei einem Kaltdach kann Luft zwischen der oberen und unteren Dachschicht zirkulieren. Zur Hausseite hin wird eine Dampfbremse angebracht und die im Hausinneren entstehende Feuchtigkeit über eine Belüftungsebene abgeführt.

Warmdächer haben keine Belüftungsschicht. Stattdessen liegen die äußerste Schicht des Daches und die Dämmung direkt aufeinander. Der Dämmstoff wird dafür zwischen Zimmerdecke und Dachhaut eingebracht. Zur Zimmerseite hin muss beim Kompaktdach eine Dampfsperre gesetzt werden.

Beim Umkehrdach hingegen muss vor allem auf wasserfeste Dämmstoffe und Filterschichten gegen eingeschwemmte Schmutzteilchen geachtet werden.

Dämmplatten: Die richtige Materialwahl

Grundsätzlich sind Sie bei der Wahl des Dämmmaterials für Ihr Flachdach relativ frei. Von Mineralwolle über Styropor bis hin zu Polyurethan ist fast alles denkbar. Einige einschränkende Aspekte gibt es bei der Materialwahl für die Dämmplatten dennoch zu beachten:

  • Begehbare Dächer brauchen besonders stabiles Dämmmaterial nach DIN 18195, für ungenutzte Dachflächen gilt DIN 18531.
  • Ist die Dachhöhe begrenzt, kommen nur dünne Dämmschichten besonders effektiver Dämmmittel infrage.
  • Umkehrdächer brauchen wasserfeste Dämmstoffe wie PUR oder XPS.

Hier bietet sich tatsächlich eine Beratung durch den Profi an, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihre energetische Flachdachsanierung zu finden.

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Wolfgang Ellermann
Autor/-in
Als leidenschaftlicher Hobby Gärtner setzt sich Wolfgang Ellermann auch in seinen Artikeln mit den täglichen Fragen rund um den Garten auseinander. Ebenfalls ist er begeisterter Angler und Hobby-Läufer.
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