Worauf Sie beim Fliesenkauf achten sollten
© MaxRiesgo/ iStock/Thinkstock
Letztes Update am: 

Worauf Sie beim Fliesenkauf achten sollten

Neben dem Design, dem Format und der Oberfläche sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Fliesen folgende Punkte berücksichtigen:

Abriebfestigkeit und Rutschsicherheit

Glasierte Fliesen werden anhand ihrer Abriebfestigkeit in die Abriebklassen oder Abriebgruppen I bis V unterteilt. An dieser Klassifizierung erkennen Sie leicht, wie widerstandsfähig eine Bodenfliese ist. Die Abriebklassen I und II umfassen Fliesen, die kaum abriebfest sind. Diese Fliesen eignen sich daher nur für Räume, die Sie wenig nutzen oder zum Beispiel ein Schlafzimmer, das Sie nur mit Hausschuhen betreten. Fliesen der Klasse III können Sie dagegen auch in stärker frequentierten Räumen wie dem Wohnzimmer oder dem Esszimmer verlegen. Eine noch höhere Abriebfestigkeit sollten Fliesen besitzen, die Sie für den Eingangsbereich, den Flur und die Küche verwenden möchten. Für diesen Zweck empfehlen die Hersteller die Abriebklasse IV. Die Fliesen der Klasse V kommen dagegen vor allem im gewerblichen Bereich mit viel Publikumsverkehr zum Einsatz. Wenn Sie einen besonders robusten Bodenbelag brauchen, können Sie die Fliesen der Klasse V aber auch in Ihrem Zuhause verlegen.

Hinweis: Unglasierte Fliesen werden nicht in Abriebklassen eingeteilt, denn sie sind von Natur aus äußerst widerstandsfähig.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Auswahl der richtigen Fliesen ist deren Rutschsicherheit. Sie spielt vor allem im Badezimmer oder dem Flur, den Sie sicherlich auch manchmal mit nassen Straßenschuhen betreten, eine Rolle. Fliesen werden anhand ihrer Rutschsicherheit in die Rutschhemmklassen oder Rutschsicherheitsklassen R9 bis R13 unterteilt. Wenn Sie Ihr Badezimmer, die Küche, den Eingangsbereich oder die Terrasse rutschsicherer machen möchten, verlegen Sie am besten Fliesen der Klasse R9 oder R10, rund um die Dusche sind dagegen Fliesen der Klasse R11 zu empfehlen.

Besonders maßhaltig – kalibrierte und rektifizierte Fliesen

  1. Kalibrierte Fliesen sind besonders maßhaltig, denn sie werden nach dem Brennen noch einmal zugeschnitten. Dadurch sind alle Fliesen gleich groß und sämtliche Ecken haben einen Winkel von genau 90 °C. Bei nicht kalibrierten Fliesen kann es dagegen kleine Abweichungen geben.
  2. Bei vielen Herstellern erfolgt nach der Kalibrierung eine Rektifizierung. Hierbei werden die Kanten so bearbeitet, dass auch sie einen exakten 90 °C-Winkel haben. Rektifizierte Fliesen können Sie sehr dicht nebeneinanderlegen. Sie sind daher zu empfehlen, wenn die Fugen möglichst schmal werden sollen. In den Sortimenten der Anbieter finden Sie aber auch rektifizierte Fliesen, deren obere Kanten gebrochen oder leicht gefast sind. Durch diese zusätzliche Bearbeitung wird die Fuge automatisch etwas breiter.

Weitere Qualitätsmerkmale bei Fliesen 

  1. Auch die Einhaltung europäischer Normen und die Kennzeichnung, ob es sich um die 1. Sortierung handelt, sind wichtige Qualitätsmerkmale. Fliesen der 1. Sortierung müssen allen Anforderungen genügen, während Fliesen der 2. Sortierung auch kleine Fehler aufweisen dürfen.
  2. Besonders hochwertig sind darüber hinaus komplett durchgefärbte Fliesen. Bei ihnen ist es nicht ganz so tragisch, wenn Ihnen ein schwerer Gegenstand auf den Boden fällt und ein Stück der Fliese abplatzt. Passiert Ihnen dies bei einer Fliese, die nur im oberen Bereich eingefärbt ist, kommt dagegen der Untergrund zum Vorschein.
  3. Wenn Sie mehrere Kartons Fliesen kaufen, sollten Sie auch auf die Brandfarben- oder Kalibernummern auf den Verpackungen achten. Sind diese nicht gleich, können sich die Fliesen farblich ein wenig voneinander unterscheiden.
  4. Ganz allgemein lässt sich außerdem sagen, dass Sie Bodenfliesen auch an der Wand verlegen können. Wandfliesen auf dem Fußboden zu verlegen, ist dagegen nicht möglich, denn Wandfliesen sind grundsätzlich weniger abriebfest und strapazierfähig. An einem Fußbodenbelag aus Wandfliesen werden Sie daher nicht lange Freude haben.
Wie finden Sie diesen Artikel?