Teich anlegen: Tipps zur Planung der Wasserstelle im Garten
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Teich anlegen: Tipps zur Planung der Wasserstelle im Garten

Ein plätschernder Brunnen, munter schwimmende Fische, dekorative Wasserpflanzen – ein Gartenteich kann eine echte Wohlfühloase sein. Doch wie muss man den Teich anlegen, damit in der Wasserstelle im Garten das Leben blüht? Das erfahren Sie in den folgenden Tipps rund um die gelungene Teichanlage.

Braucht man eine Baugenehmigung für den eigenen Teich im Garten?

Bevor Sie mit der Planung loslegen, müssen Sie klären, ob Sie in Ihrem Garten einen Teich anlegen dürfen. In manchen Fällen brauchen Sie nämlich eine Baugenehmigung. Leider gibt es dafür keine bundesweiten Regelungen – die rechtlichen Grundlagen rund um das heimische Gewässer sind Ländersache.

In der Regel ist eine Baugenehmigung für einen Gartenteich mit einem Fassungsvermögen von weniger als 7.000 Litern nicht. Planen Sie einen Teich mit einem größeren Fassungsvermögen, müssen Sie jedoch bei der zuständigen Baubehörde nachfragen.

Auskunft darüber, ob Sie eine Baugenehmigung für Ihren Gartenteich benötigen, bekommen Sie beim örtlichen Bauordnungsamt. Die örtliche Untere Wasserbehörde ist Ihr Ansprechpartner, wenn Ihr Teich sich aus einem nahegelegenen Fließgewässer speist oder mit dem Grundwasser in Berührung kommen könnte. Die Untere Naturschutzbehörde hilft Ihnen bei Fragen bezüglich des Standorts weiter.

Welcher Teich soll es sein? Planung ist das A und O

Sie dürfen in Ihrem Garten einen Teich anlegen? Dann müssen Sie sich als Nächstes für eine bestimmte Teichart entscheiden, zum Beispiel:

  • Folienteich: Beim Folienteich dichten Sie den Untergrund mit einer Folie ab – die Größe können Sie hierbei Ihren Wünschen anpassen.
  • Fertigteich: Beim Fertigteich verwenden Sie ein vorgeformtes Becken, das Sie in den Gartenboden einlassen.
  • Naturteich: Beim Naturteich verzichten Sie nach Möglichkeit auf eine künstliche Abdichtung oder einen künstlichen Wasserzulauf. 
  • Miniteich: Ein Miniteich besteht aus einem Holzbottich, einer Schale oder Wanne. Das Behältnis dichten Sie mit Folie ab und füllen es mit Wasser. 
  • Hochteich: Der Hochteich wird nicht in die Erde eingegraben, sondern auf der Oberfläche gebaut.
  • Schwimmteich: Ein Schwimmteich braucht viel Platz und muss sorgfältig regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Es empfiehlt sich eine Trennung in Schwimmbereich und Pflanzenbereich, um das ökologische Gleichgewicht der Teichpflanzen möglichst konstant zu halten.
  • Fischteich: Fischteiche haben besondere Ansprüche an Größe und Pflege, da Fische gefüttert werden müssen und ihre Hinterlassenschaften für eine höhere Verschmutzung sorgen.

Passt der Teich in meinen Garten? Worauf Sie achten sollten

Je größer Ihr Garten ist, umso größer sollte auch der Gartenteich ausfallen. Wenn Sie in einem großen Garten einen kleinen Teich anlegen, wirkt dieser schnell verloren. Ein Schwimmteich oder ein großzügiger Naturteich fügt sich hier besser ein.

In einen kleinen Garten passt z. B. ein Hochteich, ein kleiner Folienteich oder ein Fertigteich. Haben Sie nur sehr wenig Platz zur Verfügung – z. B. auf der Terrasse oder auf dem Balkon – kommt ein Miniteich infrage.

Weitere Überlegungen, die Sie miteinbeziehen sollten: Dient der Teich vor allem der Zierde? Oder wünschen Sie sich ein naturnahes Biotop? Sollen Fische in den Teich? Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an einen Fachmann für Teichbau.

Zu guter Letzt hängt die Auswahl der Gartenteichart von Ihrem Budget ab. Mit dem Teichbau allein ist es nicht getan. Pflegeintensive Teicharten wie der Fischteich oder Schwimmteich verursachen teils hohe Folgekosten. Ein Naturteich hingegen mag am Anfang aufwendig erscheinen, benötigt aber im Anschluss wenig Unterstützung Ihrerseits.

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Welcher Standort im Garten eignet sich für den Teich?

Wenn Sie sich für eine Teichart entschieden haben, geht es an die Standortsuche. Achten Sie dabei auf folgende Aspekte, die sich auf das Ökosystem des Gewässers auswirken:

  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte nicht voller Steine oder dicker Wurzeln sein, wenn Sie einen Folien- oder Fertigteich anlegen wollen – das Material könnte dadurch Schaden nehmen.
  • Windeinfluss: Ihr Teich braucht den Wind, damit die Wasseroberfläche in Bewegung kommt. So entsteht eine natürliche Wasserzirkulation, die wichtig ist, damit das Wasser ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
  • Sonneneinstrahlung: Licht und Schatten sollten sich die Waage halten. Zu viel Sonneneinstrahlung (mehr als sechs Stunden täglich) begünstigt das Algenwachstum und erhöht die Wassertemperatur zu stark.
  • Umgebung: Achten Sie dennoch darauf, dass sich in der unmittelbaren Umgebung des Teichs nicht zu viele Hecken oder Bäume befinden. Herabfallendes Laub, Äste und Blütenstaub können sich sonst negativ auf die Wasserqualität auswirken.
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Nicht vergessen: Verschiedene Teichzonen einplanen

Um einem natürlichen Gewässer möglichst nahezukommen, sollten Sie Ihren Teich mit verschiedenen Zonen strukturieren. Nach ihrer Wassertiefe lassen sich grob 3 Teichzonen unterscheiden:

  • Sumpfzone (Ufer und Wassertiefe bis 19 cm)
  • Flachwasserzone (Wassertiefe zwischen 20 und 59 cm)
  • Tiefwasserzone (Wassertiefe ab 60 cm, beim Fischteich mind. 90 cm)

Die Übergänge zwischen den Teichzonen sollten möglichst weich sein und nicht zu steil abfallen.

Die Sumpfzone dient Tieren als Versteck oder Tränke. Frösche halten sich etwa gern in diesem Bereich auf. Die Flachwasserzone wird durch Steine und Kies von der Sumpfzone abgetrennt. Hier wachsen viele Teichpflanzen, die Nährstoffe vom Boden des Gewässers aufnehmen und so das Algenwachstum hemmen. Die Tiefwasserzone sorgt dafür, dass sich der Teich im Sommer nicht zu sehr aufheizt und im Winter nicht vollständig gefriert.

Welches Material benötigt man für einen Gartenteich?

Ein Naturteich kommt in der Regel ohne technische Hilfsmittel aus. Für eine gute Wasserqualität sorgen dann die Teichpflanzen. Nur, wenn der Naturteich zu kippen droht, ist Pflege notwendig.

Für die anderen Teicharten brauchen Sie technisches Zubehör, um die Wasserqualität zu erhalten. Insbesondere Schwimm- und Fischteiche kommen um Teichpumpe, Filteranlage und Skimmer (Oberflächenabsauger) nicht herum.

Als Material für den Untergrund können Sie bei einem Naturteich Sand oder Tongranulat nutzen. Ansonsten kommt auch Beton infrage, sofern Sie keinen Folien- oder Fertigteich bauen wollen.

Lassen Sie sich bezüglich der Auswahl des richtigen Equipments am besten im Fachhandel beraten. Fündig werden Sie etwa im Zoohandel, bei Fachhändlern für Aquaristik und Teichbau sowie in Gartencentern und Baumärkten.

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Wie wird der Gartenteich sicher für Kinder und Haustiere?

Denken Sie bei der Planung Ihres Gartenteichs nicht zuletzt an die Sicherheit. Wenn Kinder oder Haustiere ins Wasser fallen, können sie in Panik geraten, sich verletzen oder schlimmstenfalls ertrinken.

Ein Zaun um den Teich herum kann das verhindern. Sie können ihn mit Pflanzen begrünen, damit er schöner aussieht. Alternativ kommt auch ein stabiles Gitter als Schutz infrage, das Sie direkt auf der Teichoberfläche anbringen.

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