Kompost: So können Sie das schwarze Gold im Garten nutzen
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Kompost: So können Sie das schwarze Gold im Garten nutzen

Clevere Gärtner werfen ihre Grünabfälle nicht einfach in den Müll, sondern auf den Komposthaufen. Schließlich lässt sich Kompost im Garten vielseitig verwenden und wird nicht umsonst das "schwarze Gold" genannt. Hier erfahren Sie mehr zur Kompostierung, wie Sie die Komposterde verwenden können und was alles auf den Komposthaufen darf.

Kompostierung: Ideale Bedingungen führen zu idealem Dünger

Kompost entwickelt sich nicht von allein – zahlreiche Mikroorganismen und Bodentiere sorgen dafür, dass der ewige Kreislauf der Natur nicht zum Erliegen kommt. Durch sie werden abgestorbene Pflanzen zersetzt und die in ihnen enthaltenen Nährstoffe an den Boden abgegeben, sodass sie später neuen Pflanzen als Nahrung dienen können. Wenn Sie einen Komposthaufen anlegen, sollten Sie daher gewährleisten, dass die beteiligten Mikroorganismen gut arbeiten können. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Sie für Luft im Kompost sorgen müssen. Für eine gute Luftzirkulation sollten Sie neben weichem Material wie Laub, Grasschnitt oder Küchenabfällen auch härteres wie etwa Strauch- Baum- und Heckenschnitt oder gehäckselte Zweige beigeben.

Der Standort des Komposthaufens ist ebenfalls entscheidend. Es darf nicht zu trocken sein, da sich die Bodentiere und Mikroorganismen dann in die untersten Schichten zurückziehen und oben nichts mehr bewirken. Auf der anderen Seite sorgt zu viel Feuchtigkeit für Fäulnis. Ideal ist daher die Errichtung auf einem durchlässigen Stück Erde, sodass die kleinen “Arbeiter” von unten eindringen können und das Regenwasser gleichzeitig gut abfließen kann. Eine bewährte Alternative für kleine Gärten sind Kompostkisten aus Holz, bei denen das Wasser unten abläuft. Mehr Infos und Tipps finden Sie im Ratgeber: “Kompost anlegen: So errichten Sie Ihren eigenen Komposthaufen“.

Natürlicher Dünger aus dem eigenen Garten

Ist das organische Material nach Monaten verrottet und letztlich zu Kompost geworden, erhalten Sie frische Erde, die Sie als natürlichen Dünger verwenden können. Guter Kompost riecht dabei nicht nach Moder, sondern duftet nach Wald und hat die Eigenschaft, enthaltene Nährstoffe erst nach und nach an die zu düngenden Pflanzen abzugeben. Es handelt sich also um einen organischen Langzeitdünger, der sehr wertvoll ist, vorausgesetzt, Sie verwenden ihn regelmäßig.

Kompost verwenden: Nährstofflieferant ausbringen

Kompost verwenden Sie zum einen als Nährstofflieferant beziehungsweise Dünger und zum anderen als bodenverbessernden Humus. Das zersetzte organische Material kann dem Gartenboden zugeführt werden und diesen auf verschiedene Arten verbessern. So kann Humus zum Beispiel die Struktur sandiger Böden verbessern, indem die Wasserspeicherfähigkeit erhöht wird. Lehmige Böden hingegen werden leichter und luftiger durch regelmäßige Kompostzugaben. Sie können außerdem darüber nachdenken, beim Neuanlegen eines Gartens generell 15 bis 20 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter in den Boden einzuarbeiten, um diesen nachhaltig zu verbessern.

Was den Nutzgarten betrifft, können Sie Kompost je nach Nährstoffbedarf der Pflanzen folgendermaßen einsetzen:

  • Schwachzehrer wie Radieschen und Bohnen brauchen circa ein bis zwei Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr. 
  • Mittelzehrer wie Zwiebeln und Möhren etwa zwei bis drei Liter. 
  • Starkzehrer wie Kohl und Tomaten brauchen vier bis sechs Liter.  

Organischen Dünger sollten Sie am besten 10 bis 14 Tage vor der Aussaat oder Pflanzung ins gelockerte Beet einarbeiten. In dieser Zeit können Sie gegebenenfalls im Kompost enthaltene Unkräuter entfernen, die bis dahin zu keimen begonnen haben.

Kompostieren erfordert Geduld

Wie schnell Sie aus dem Kompost organischen Dünger erhalten, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben Standort und umzusetzendem Kompostmaterial spielt vor allem die Temperatur und somit auch die Jahreszeit eine entscheidende Rolle. Die Mikroorganismen arbeiten im Sommer deutlich schneller als im Winter. In der warmen Jahreshälfte erhält man nach etwa sechs bis acht Wochen sogenannten Rohkompost. Reifer Kompost, der als Dünger dienen kann, benötigt je nach Umständen und Kompostierart gut ein halbes Jahr.

Was darf auf den Kompost?

Sie sollten nicht alles aus dem Hausmüll auf den Kompost geben. Wichtig ist, dass es sich um frische Abfälle handelt. Kompostiert werden darf unter anderem:

  • Herbstlaub
  • Stauden- und Strauchschnitt 
  • welke Topfpflanzen
  • gehäckselte Zweige und Äste
  • Pappe und Zeitungspapier
  • Eierschalen
  • Kaffeesatz und Teebeutel samt Filter
  • Gemüsereste 
  • Rasenschnitt (muss aufgrund von Fäulnisgefahr dünn eingeschichtet werden)
  • verdorbenes Obst (muss aufgrund von Fäulnisgefahr dünn eingeschichtet werden)
  • Unkraut (nur, wenn es noch keine Samen gebildet hat)

Dies gehört nicht auf den Komposthaufen

Der Komposthaufen ist kein Mülleimer, auf den alles, was im Haushalt anfällt, geworfen werden kann. Diese Abfälle haben dort nichts zu suchen:

  • Käse, Fleisch, Fisch, Knochen und andere Speisereste tierischen Ursprungs
  • Backwaren 
  • Fette und Öle
  • Holzasche 
  • Hunde- und Katzenkot
  • Zeitschriften
  • Metall
  • Stein
  • Textilien
  • Leder und Kunststoffe
  • Verbundstoffe wie Tetrapaks
  • Staubsaugerbeutel
  • behandeltes Holz
  • kranke oder mit einem Pilz befallene Pflanzenteile 
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Wolfgang Ellermann
Autor/-in
Als leidenschaftlicher Hobby Gärtner setzt sich Wolfgang Ellermann auch in seinen Artikeln mit den täglichen Fragen rund um den Garten auseinander. Ebenfalls ist er begeisterter Angler und Hobby-Läufer.
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