Heizen mit Strom: Geht das auch kostengünstig?
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Heizen mit Strom: Geht das auch kostengünstig?

Nachtspeicheröfen und andere elektrische Heizungen haben einen schlechten Ruf: Das Heizen mit Strom gilt als unbequem und vor allem teuer. Aber ist das wirklich wahr oder lässt sich auch mit Strom günstig heizen? Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Stromheizungen und ihre Kosten.
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Kosten: Das bezahlen Sie fürs Heizen mit Strom

Generell lässt sich sagen: Strom ist deutlich teurer als Gas oder Öl. Mit rund 35,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) kostet Strom deutlich mehr als Gas (11 Cent) (Stand: März 2023). Wer eine Elektroheizung hat und dennoch Strom sparen möchte, kann dabei grundsätzlich auf unterschiedliche Möglichkeiten zurückgreifen. Allerdings müssen noch weitere Vor- und Nachteile berücksichtigt werden, um beurteilen zu können, ob sich das Heizen mit Strom für Sie eventuell lohnt.

Elektro statt Verbrennung: So funktioniert Heizen mit Strom

Anders als bei Öl- und Gasheizungen wird bei Elektroheizungen die Wärme nicht durch die Verbrennung von Brennstoffen erzeugt. Stattdessen werden die Heizkörper mithilfe von Strom direkt erwärmt und können die Wärme sofort oder mit Zeitverzögerung abgeben. 

Vorteile beim Heizen mit Strom: Günstige Gerätekosten beim Stromheizungen

Trotz der hohen Stromkosten haben Elektroheizungen auch ein paar finanzielle Vorzüge:

  • Die Anschaffungskosten einer Elektroheizung fallen oft geringer aus als für andere Heizungsarten, wie beispielsweise Brennstoffzellenheizungen oder Wärmepumpen.
  • Viele Geräte sind sehr einfach anzuschließen – zum Beispiel an die Steckdose – sodass keine Kosten für den Fachinstallateur anfallen.
  • Es fallen keine regelmäßigen Wartungen an – anders als bei Öl- oder Gasheizungen. 
  • Mobile Elektroheizungen können Sie flexibel nach Bedarf aufstellen. 

Technik: 4 Möglichkeiten zum Heizen mit Strom

Konvektorheizungen: Der Großteil der elektrischen Heizkörper nutzt das Prinzip der Konvektionswärme. Dabei gibt der Heizkörper seine Wärme an die Raumluft ab. Dies führt allerdings zu einem Temperaturgefälle in den Räumen: Da warme Luft nach oben steigt, ist es an der Decke des Raumes deutlich wärmer als am Boden. Bei Konvektorheizungen mit Gebläse, wie etwa Heizlüfter, wird die warme Luft mittels eines Ventilators im Raum verteilt, was Staub aufwirbelt. Deshalb sind solche Heizungen für Hausstauballergiker nicht empfehlenswert.

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Heizen mit Strom: Infrarotheizung

Im Gegensatz zu Konvektor-Elektroheizungen gibt die Infrarotheizung Wärme nicht in die Luft ab. Stattdessen erwärmen Infrarotwellen die Gegenstände in der Umgebung, wie etwa Wände und Möbel. Die Wärme verteilt sich bei der Infrarotheizung gleichmäßig im Raum und es ist auch in Bodennähe schneller die gewünschte Temperatur erreicht. Die Heizkosten bei Infrarotheizungen sind deshalb geringer als bei Konvektorheizungen, die sehr viel mehr Energie benötigen, um dasselbe Wärmegefühl zu erzeugen. 

Eine besondere Varianbte der Infrarotheizung ist die sogenannte Natursteinheizung: Dabei handelt es sich um einen aus Naturstein bestehenden Heizkörper, der Wärme an die Raumluft abgibt. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Natursteinheizung über eine hohe Speicherkapazität verfügt. Sie gibt also auch ohne Stromzufluss weiterhin Wärme ab. 

Heizen mit Strom: Nachtspeicherheizung

Bei Speicherheizungen wie der Nachtspeicherheizung wird Strom in der Nacht aufgenommen und in thermische Energie, also Wärme, umgewandelt. Diese wird gespeichert und am folgenden Tag in die Räume abgegeben. Nachtspeicheröfen wurden vor allem in den 1950er Jahren verbaut. Die Idee der Elektrospeicherheizung war, den von Kraftwerken rund um die Uhr produzierten Heizstrom nachts nicht ungenutzt zu lassen. Entsprechend niedrige Nachtstromtarife sorgten bei den Speicherheizungen dafür, dass viele Hausbesitzer diese Heizvariante nutzten. Da mittlerweile nur noch wenige Stromanbieter getrennte Tag- und Nachtstromtarife anbieten, sind die Kosten allerdings deutlich angestiegen.

Was ist eine Direktheizung?

Bei einer Direktheizung handelt es sich um eine Form der Elektroheizung, bei der die Wärme nicht zwischengespeichert, sondern direkt an die Raumluft abgegeben wird. Ein Vorteil der Direktheizung besteht darin, dass unmittelbar nach dem Einschalten des Heizkörpers Wärme im Raum entsteht. Sowohl Heizstrahler als auch Infrarotheizungen gehören zu den Direktheizungen. Da die Betriebskosten einer solchen Direktheizung sehr hoch ausfallen können, eignet sich diese Heizungsvariante eher für vorrübergehendes Heizen.

Heizen mit Strom: Flächenspeicherheizung/Teilspeicherheizung

Die Flächenspeicherheizung, auch Teilspeicherheizung genannt, erwärmt den Heizkörper über einen mineralischen Kern. Der Heizkörper speichert diese Wärme auch nach Abschalten des Gerätes. Die Flächenspeicherheizung macht es möglich, die Heizleistung genau zu regulieren, da der Elektrospeicher nur so viel Wärme abgibt, wie auch über den Strom bezogen wurde. Wie die Nachtspeicherheizung war auch die Flächenspeicherheizung ursprünglich zum Zwecke des Energiesparens gedacht. Allerdings kann mit einer Flächenspeicherheizung nur begrenzt Wärme gespeichert werden. 

Heizen mit Strom: Fußbodenheizung

Bei einer Fußbodenheizung werden Heizrohre oder Heizmatten im Boden verbaut und mithilfe von Strom erwärmt. Sie geben die Wärme des Bodens in die Luft ab und erwärmen den Raum so von unten.

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Stromverbrauch bestimmen und Stromkosten berechnen

Den Stromverbrauch Ihrer Elektroheizung können Sie ganz leicht bestimmen. Dafür genügt ein Blick auf den Nennwert Ihrer Heizung, welcher in Watt angegeben wird. So produziert eine Heizung mit 3000 Watt 3 kWh. Bei 4000 Watt sind es 4 kWh. So können Sie auch Ihre Stromkosten kalkulieren. Dafür benötigen Sie neben der Nennleistung noch die Betriebsdauer Ihrer Heizung sowie den aktuellen Preis pro kWh

kWh x Betriebsdauer x Preis/kWh = Stromkosten 

Effizient heizen mit Strom: Eher die Ausnahme

Bei der Überlegung, ob Sie eine elektrische Heizung für Ihr Eigenheim anschaffen möchten, sollten Sie auch die Energieeffizienz berücksichtigen. Neben dem ökologischen Aspekt hat diese auch finanzielle Auswirkungen: Heizsysteme, die mit Strom betrieben werden, erhalten in den meisten Bundesländern aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz kaum noch Förderungen. Ausnahme: Sie erzeugen Ihren Strom selbst, zum Beispiel mit Photovoltaik

Tipp: Wenn Sie schon die Kraft der Sonne nutzen, kann sich eine Kombination aus Photovoltaik und Solarthermie lohnen, um Strom und Wärme ins Haus zu holen. Generell eignen sich Hybridheizungen aufgrund ihrer Energieeffizienz und geringeren Nutzung fossiler Energieträger. 

Ein effizientes Heizen mit Strom ist also schwierig, aber manchmal kann es sich trotzdem lohnen, auf einen elektrischen Heizkörper zurückzugreifen:

  • Wenn kleine Räume für kurze Zeiten im Jahr beheizt werden.
  • Wenn die Elektroheizung lediglich eine mobile Zusatzheizung ist.

Werden große Flächen über einen längeren Zeitraum beheizt, sind andere Heizsysteme deutlich kostengünstiger. Außerdem gehört die Flächenspeicherheizung zu den effizienteren Varianten einer Stromheizung, da sie ihre Wärme zu hohen Teilen aus Strahlungswärme bezieht. Wenn Sie sich für eine Flächenspeicherheizung interessieren und zudem auf eine möglichst hohe Energieeffizienz achten möchten, lohnt es sich, ein:e Energieberater:in zu kontaktieren.  

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