Baby mit Erkältung: Wenn die Kleinsten schniefen
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Baby mit Erkältung: Wenn die Kleinsten schniefen

Wenn Ihr Baby eine Erkältung hat, schreit es wahrscheinlich mehr als sonst, da es sich unwohl fühlt. Die Nase ist verstopft, das Atmen fällt schwer. Vielleicht niest es häufig und hustet. Wie Sie sich am besten verhalten, wenn Ihr Säugling oder Kleinkind einen grippalen Infekt hat, erfahren Sie hier.

Wie häufig ist eine Erkältung beim Baby?

Bei Erwachsenen gelten zwei bis drei grippale Infekte im Jahr als normal. Bei Babys und Kleinkindern aber kommen Erkältungen sehr viel häufiger vor – bis zu zehnmal jährlich. Das ist ein natürlicher Teil der Entwicklung. Schließlich muss das kindliche Immunsystem erst lernen, mit den vielen Krankheitserregern aus der Umgebung umzugehen und sich dagegen zu wehren.

Wie erkennt man eine Erkältung bei Babys?

Eine Erkältung beim Baby äußert sich durch ähnliche Anzeichen wie bei Erwachsenen. Es fühlt sich unwohl und abgeschlagen – und tut dies durch vermehrtes Weinen und Schreien kund. Wenn Ihr Baby erkältet ist, kann seine Nase verstopft sein, sodass es durch den Mund atmen muss. Niesen, Husten und zum Teil auch Heiserkeit kommen dazu.

Babys und Kleinkinder bekommen bei einem grippalen Infekt überdies häufig Fieber. Anders als bei einer Grippe ist das Fieber aber eher niedrig und bleibt für gewöhnlich unter 39 Grad Celsius. Messen Sie die Temperatur möglichst mit einem geeigneten Thermometer im Po, so erhalten Sie den genauesten Wert.

Gerötete Augen sowie geschwollene Lymphknoten am Hals sind weitere mögliche Symptome einer Erkältung.

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Baby erkältet – was tun?

Scheint Ihr Neugeborenes sich erkältet zu haben, sollten Sie vorsichtshalber mit ihm zum Arzt gehen. Bei älteren Babys können Sie erst einmal versuchen, die Beschwerden mit Hausmitteln zu lindern.

Ätherische Öle können Babys schaden
Achtung! Erwachsene nutzen gern ätherische Öle gegen Erkältungsbeschwerden – zum Beispiel, um die Atemwege zu befreien oder Entzündungen zu lindern. Für Babys und Kleinkinder bis zu zwei Jahren können hochkonzentrierte Öle wie Minzöl, Eukalyptus-, Teebaum-, Rosmarinöl und Co. allerdings gefährlich werden.Die meisten ätherischen Öle sind für Babys zu stark und können Vergiftungserscheinungen bei ihnen hervorrufen, selbst wenn das Öl nur auf die Kleidung getropft wird. Schleimhautreizungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Schockreaktionen bis hin zu Krampfanfällen, Atemnot oder sogar ein lebensgefährlicher Stimmritzenkrampf können die Folge sein.

Ein Nasensauger kann dabei helfen, die zarte Babynase vom Schnupfensekret zu befreien. Etwas Wundcreme um die Nase herum pflegt die gereizte Haut. Nasentropfen und -sprays auf Salzwasserbasis können die verstopfte Nase befreien, bei sehr jungen Babys allerdings bitte nur in Absprache mit dem Kinderarzt.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass die Luft im Zimmer nicht zu trocken wird – beispielsweise mit einem nassen Handtuch oder einer Schale Wasser auf der Heizung.

Zum Schlafen betten Sie das Köpfchen Ihres Babys auf ein flaches Kissen. So liegt der Oberkörper etwas erhöht und Ihr Kind kann den Schleim besser abhusten.

Ansonsten gilt bei Babys, Kleinkindern und Erwachsenen als bestes Hausmittel gegen Erkältung: viel trinken. Versuchen Sie, Ihren Säugling häufiger zu stillen, wenn auch nur für kurze Zeit. Trinkt Ihr Baby bereits etwas anderes als Muttermilch, können Sie ihm Wasser, Fenchel- und Holundertee anbieten.

Spaziergang an der frischen Luft kann Baby mit Erkältung gut tun

Frische Luft tut Ihrem kranken Kind ebenfalls gut – natürlich nur, solange es nicht friert. Wenn Ihr Kleinkind oder Baby erkältet ist, können Sie zum Beispiel mit ihm spazieren gehen. Vorausgesetzt natürlich, es ist den Wetterverhältnissen entsprechend angezogen.

Davon abgesehen sollte Ihr erkälteter Nachwuchs sich nun vor allem ausruhen. Wenn Ihr Kind sich fit genug fühlt, ein wenig zu spielen, ist das in Ordnung. Es darf sich nur nicht körperlich zu sehr anstrengen.

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Ist Ihr Baby erkältet, brauch es vor allem Ruhe, um sich auszukurieren.

Wie lange dauert eine Erkältung beim Baby normalerweise?

Bei einem Baby dauert eine Erkältung, wie bei erwachsenen Patienten, sieben bis zehn Tage. Danach müssten Schnupfen und Husten abgeklungen sein und Ihr Kind dürfte sich merklich besser fühlen.

Das Baby hat eine Erkältung – wann zum Arzt?

Sofern die Erkältungsbeschwerden nicht zu stark sind, brauchen Sie nicht zum Arzt zu gehen. Bessern sich die Symptome aber nach drei Tagen nicht oder werden sogar schlimmer, sollten Sie mit Ihrem Baby in die Praxis fahren. Gleiches gilt, wenn zur Erkältung eine Infektion hinzukommt und sich auf die Ohren, die Nasennebenhöhlen oder die Bronchien ausbreitet. Dann braucht Ihr Kind eventuell Antibiotika.

Der Kinderarzt kann Ihnen außerdem abschwellende Nasensprays, -tropfen und Hustenlöser empfehlen, die speziell für Babys und Kleinkinder geeignet sind. Zudem kann er Ihnen bei Bedarf fiebersenkende Zäpfchen oder Saft verschreiben.

In seltenen Fällen kommt es während einer Erkältung zu einem Fieberkrampf. Ihr Kind verdreht dabei die Augen, zuckt unkontrolliert und wirkt abwesend. Schlimmstenfalls verliert es das Bewusstsein. Dann sollten Sie umgehend den Notarzt rufen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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