Quittenanbau: So bauen Sie Quitten richtig an
Der perfekte Standort und Boden für den Quittenanbau
Die Quitte liebt einen warmen und gegen kühlen Wind geschützten Standort, der Boden darf gerne etwas trockener sein. Die Erde sollte nähstoffreich sein und nicht zu kalkhaltig. In schweren oder sandigen Böden freut sie sich über die Zugabe von reichlich Torf oder Kompost bei der Pflanzung – danach ist eine wiederholte Einbringung alle zwei Jahre ausreichend und ihrem Gedeihen zuträglich.
Quitten richtig anpflanzen
Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung ist der frühe Frühling, idealerweise im März. Wenn Sie einen veredelten Strauch in einer Baumschule erworben haben, graben Sie eine Pflanzgrube in etwa der eineinhalbfachen Breite und in der Tiefe des Wurzelballens. Sofern das Gewächs einen eher baumförmigen Wuchs mit einem gut ausgebildeten aber dünnen Stamm aufweist, so empfiehlt es sich, gleich einen Stützpfosten mit einzugraben an dem Sie die Pflanze für einen besseren Halt befestigen.
Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass Sie die Veredelungsstelle von Erde freihalten, den Strauch also nicht zu tief einpflanzen. Füllen Sie den verbleibenden Platz mit dem Erdaushub auf und treten Sie diesen regelmäßig und vorsichtig fest. Anschließend verträgt Ihre neue Quitte einen kräftigen Schluck Wasser.
Quitten richtig anbauen: Pflege und Schnitt des Quitten-Gewächses
Etwa alle zwei Jahre sollten Sie durch einen Schnitt im Frühling – vor der Blüte und nach der Frostperiode - die Krone etwas ausdünnen, damit sie „luftig“ bleibt. Schneiden Sie bei dieser Gelegenheit auch alle alten, toten und zum Stamm wachsenden Zweige und Äste direkt an der Basis ab. Wichtig bei allen Schnittmaßnahmen in ihrem Garten sind scharfe und saubere Werkzeuge um Infektionen vorzubeugen.
Es hat sich sogar bewährt, die Werkzeuge zu desinfizieren um einer Krankheitsübertragung von anderen Bäumen vorzubeugen. Über den Einsatz von Wundverschlussmitteln scheiden sich die Geister – wichtiger ist in jedem Fall, dass man den Schnitt in kurzer Distanz zur Wulst setzt, aus der der abzuschneidende Ast herauswächst.
Diese Krankheiten und Schädlinge können Ihren Quittenanbau gefährden
Ihre Quitte ist ein recht widerstandsfähiges Gewächs, dem die meisten Krankheiten und Schädlinge nichts anhaben können. Auf einige Zeichen sollten Sie jedoch besonders achten:
- Schwarz verfärbte, vertrocknete Blätter oder Triebspitzen weisen auf den „Feuerbrand“ hin. Der Name deutet auf das Erscheinungsbild hin: Ihre Quitte wirkt wie verbrannt. Dieser Bakterienbefall ist nicht zu bekämpfen und führt über kurz oder lang zum Absterben der Pflanze.
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr auf anderes Steinobst ist die Krankheit meldepflichtig bei Ihrem zuständigen Pflanzenschutzamt. Nehmen Sie die betroffene Pflanze schnellstmöglich aus der Erde und verbrennen Sie sie. Keinesfalls sollten Sie sie in den Kompost geben oder in der Biotonne entsorgen, da sich die Infektion weiter ausbreiten kann.
- Eine weniger häufig auftretende Pilzinfektion mit „Monilia linhartiana“ ruft Schäden an Blatt, Blüten und Früchten der Quitte hervor, auch „Spitzendürre“ genannt. Dieser Befall tritt häufig während der Blütephase auf. Die Blüten welken am Geäst, werden jedoch über´s ganze Jahr nicht abgestoßen.
Pilze dieser Art befallen häufig auch anderen Steinobstarten, oftmals Kirschen und überwintern in den abgestorbenen Blüten. Die vordringlichste Maßnahme ist der umgehende Beschnitt der befallen Pflanzenteile, deutlich bis ins gesunde Holz. Der Einsatz einer chemischen Keule mit Fungiziden ist als vorbeugende Maßnahme nur bei gefährdeten Pflanzen sinnvoll. Hier sollten Sie sich unter allen Umständen Rat vom Fachmann einholen!
- Frostspanner oder Blattläuse befallen gelegentlich auch Quitten. Allerdings ist hier kein Grund zur Panik: die Schäden bleiben gering und sind keinesfalls bedrohlich für das Wachstum.