Anlage des Kräutergartens: So pflanzen Sie Ihre Kräuter richtig
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Anlage des Kräutergartens: So pflanzen Sie Ihre Kräuter richtig

Kräuter können Sie sich auf unterschiedliche Arten heranziehen: Mit dem Keimen von Saatgut verfolgen Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen von Geburt an – oder Sie machen es sich einfach und kaufen fertige Kräutertöpfe, von denen es mittlerweile sogar in jedem Supermarkt eine große Auswahl gibt. Bei beiden Varianten sind jedoch einige Hinweise zu beachten, damit Ihre Pflanzen gut gedeihen und Sie lange Freude daran haben.

Bei der Saatgut-Variante unterscheidet man zunächst Dunkel- und Lichtkeimer. Während die Samen der Dunkelkeimer leicht mit Erde bedeckt werden müssen, erfreut sich die andere Gruppe an Licht und Luft. Hinweise finden Sie in der Regel auf den Saatgut-Tütchen. Erleichtert wird die Anzucht mit sogenannten Saatscheiben: Hier sind die Samen bereits in den richtigen Abständen zwischen zwei Lagen Vliespapier ausgelegt. Die Scheiben legen Sie einfach in einen passenden Topf oder Blumenkasten und gießen ordentlich Wasser hinzu. 

Eierkartons zum Keimen loser Samen 

Zum Keimen loser Samen eignen sich Eierkartons sehr gut: Die einzelnen Segmente werden mit Anzuchterde befüllt, jeweils mit einem Samen bestückt und entsprechend beschriftet. Wenn Sie Ihr Anzuchtbeet noch in eine milchige Mülltüte packen und an einem sonnigen Ort platzieren, dann nehmen Sie gleich noch den Treibhauseffekt mit.

Sie haben nun den individuellen Keimerfolg stets im Blick und können bei mickrigen Keimen schnell reagieren und diese gegen neue austauschen. Zum Umpflanzen in ein Beet oder einen Blumenkasten trennen Sie einfach die Segmente des Eierkartons und pflanzen diese dann mit ein. Die Pappe zersetzt sich und Sie verletzen nicht die zarten Wurzeln Ihrer Jungpflanzen.

Wurzeln von der Erde befreien 

Sollten Sie sich für das Pflanzen von bereits vorgezogenen Kräutern entscheiden, sollten Sie diese aus ihrem Plastiktopf befreien. Üblicherweise werden Supermarktkräuter in den Töpfen viel zu dicht gepflanzt. Gönnen Sie daher Ihren Kräutern nach dem Umtopfen mehr Platz zum Gedeihen. Geben Sie den umgesiedelten Pflanzen ein wenig Zeit, bevor Sie das erste Mal ernten, so haben Sie länger Freude daran. Erst die Entwicklung weiterer Triebe sorgt für eine höhere Blattdichte und somit für einen nachhaltig höheren Ertrag.

In beiden Fällen sollten Sie auf eine nährstoffhaltige Erde zurückgreifen, Staunässe vermeiden und regelmäßig gießen.

Ganz wichtig: Die meisten Kräuter vertragen keinen Frost, vor allem dann nicht, wenn sie sich während der Aufzucht an die Wärme drinnen gewöhnt haben. Daher sollten Sie mit der Bepflanzung Ihres Balkonkastens oder Ihres Beetes warten, bis sich der letzte Frost verzogen hat – in unseren Breiten üblicherweise nach den Eisheiligen Mitte Mai.

Platzbedarf orientiert sich nach der Pflanzen-Anzahl

Die Gestaltungsmöglichkeiten Ihres Kräutergartens hinter dem Küchenfenster oder auf dem Balkon sind aufgrund des verfügbaren Platzes eingeschränkt. Wenn Sie jedoch über einen Garten am Haus oder einen Schrebergarten verfügen, dann können Sie sich austoben. Der Platzbedarf orientiert sich an der Anzahl der geplanten Pflanzen – oder andersherum: Die Menge der Kräuter ist abhängig von dem Platz, den Sie für Ihr Projekt reservieren möchten.

Die Kräuterschnecke macht die Vielfalt möglich 

Eine große Vielfalt an Kräutern erzielen Sie durch die Anlage einer Kräuterschnecke. Deren 3-D-Profil erlaubt die Bepflanzung mit vielen Kräutersorten auf engem Raum mit unterschiedlichen Ansprüchen an den Untergrund. Eine spiralig aufwärts gewundene Mauer aus Natur- oder Ziegelsteinen an einem sonnigen Platz bildet die Ausgangslage für Ihr Projekt. Alternativ können Sie fertige Spiralen in Form von Gabionen oder aus Holz im Gartencenter kaufen.

Ein Durchmesser von drei Metern für etwa zehn Pflanzen ist ausreichend, kleiner als 1,50 Meter im Durchmesser sollten Sie Ihre Kräuterschnecke jedoch nicht planen. Teilen Sie die Spirale in drei bis vier Klimazonen mit unterschiedlichen Erdbefüllungen ein, wobei die Spitze die trockenste und nährstoffärmste und die Basis die feuchteste der Zonen darstellen. Die unterste Schicht legen Sie mit Bauschutt oder anderem groben Füllmaterial an, die Sie parallel zur Windung der Spirale mitwachsen lassen. Sie dient als Drainage, die nicht benötigte Feuchtigkeit nach unten abfließen lässt.

Auf diese Drainage bringen Sie nun Ihre Pflanzenerde auf, die Sie mit Sand vermengen. Der Anteil an Sand in dem Gemisch nimmt von unten nach oben zu. In Richtung der Basis fügen Sie mehr Nährstoffe hinzu: Torf oder Kompost eignen sich gut. Nun ist etwas Geduld gefragt, damit sich die Erde – im Idealfall nach ein paar Regengüssen – setzen kann. 

Die trockene Klimazone in der Spitze Ihrer Kräuterschnecke bepflanzen Sie nun mit mediterranen Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Salbei. Koriander, Schnittlauch, Petersilie und Dill fühlen sich in der etwas feuchteren Zone wohl. Ganz unten freuen sich Minze, Basilikum und Brunnenkresse über den Schatten der oberen Stockwerken und ein Plus an Feuchtigkeit.

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