Durchschnittlicher KWh-Verbrauch: Energiesparende Heizlösungen im Vergleich

Der Verbrauch der Heizung macht einen großen Teil der Nebenkosten aus. Aber erst ein Vergleich zeigt, ob er zu hoch ausfällt. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist hier der durchschnittliche Verbrauch einer Heizung in Kilowattstunden (kWh).

  Aufgrund der aktuellen Situation können sich die Energiepreise schnell ändern. Die hier aufgezeigten Informationen richten sich auf den Stand März 2023.  

Geringer oder hoher Energieverbrauch – ein Vergleich in kWh zeigt's 

Der Energieverbrauch einer Heizung hängt von mehreren Faktoren ab. Das sind die Art des Gebäudes sowie das Gebäudevolumen und natürlich der Energieträger, also zum Beispiel Gas, Heizöl oder Fernwärme. Großen Einfluss hat außerdem die Effektivität einer vorhandenen Wärmedämmung

Den Verbrauch zeigt die Nebenkostenabrechnung. Ob dieser angemessen oder viel zu hoch ist, bringt ein Vergleich mit ähnlichen Wohnungen ans Licht. Dafür brauchen Sie jedoch die Fläche des gesamten Gebäudes, nicht nur bei Einfamilienhäusern, auch bei einem Mehrfamilienhaus. Der Grund: Wohnungen in größeren Häusern haben einen geringeren Energieverbrauch, weil sie in der Regel weniger Außenwände haben.

Was ist Endenergie?

Die Begriffe Endenergie bzw. Endenergieverbrauch beschreiben die Menge an Energie, die den Verbraucher:innen schlussendlich zwecks Wärmeproduktion etc. zur Verfügung steht. So ist die Endenergie entweder der gelieferte Brennstoff (Öl, Gas etc.) oder die elektrische Energie.

Aber wo finden Sie als Mieter die Gesamtfläche des Gebäudes? Häufig ist sie auf der Nebenkostenabrechnung angegeben. Ansonsten können Sie die Fläche bei Ihrem Vermieter erfragen. Ihren Verbrauch an kWh können Sie dann anhand der folgenden Übersicht mit dem durchschnittlichen Verbrauch anderer Heizungen vergleichen. 

Durchschnittlicher Energieverbrauch einer Heizung (kWh) mit Erdgas

Der aktuelle durchschnittliche Gaspreis liegt bei 11,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: März 2023). Dies kann sich regional allerdings unterscheiden.

Gebäudewohnfläche 100 bis 250 Quadratmeter (qm) Wohnfläche 

  • niedriger Verbrauch: bis 94 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 166 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 260 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter (qm) Wohnfläche 

  • niedriger Verbrauch: bis 91 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 160 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 247 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter (qm) Wohnfläche 

  • niedriger Verbrauch: bis 88 kWh pro qm
  • mittlerer Verbrauch: bis 153 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 234 kWh pro qm und Jahr
Was ist der Jahresprimärenergiebedarf?

  Der sogenannte Jahresprimärenergiebedarf ist ein wichtiger Kennwert für die energetische Planung von Gebäuden. Der Jahresenergiebedarf entstammt dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und gibt an, wie viel Energie im Jahr für einzelne Bereiche, wie Warmwasseraufbereitung, Heizen und Lüften aufgebracht werden muss. Zudem gibt der Jahresenergiebedarf an, wie viel Energie maximal verbraucht werden darf – der Jahresprimärenergiebedarf darf laut GEG nicht überschritten werden. Welchen Jahresprimärenergiebedarf ein Gebäude hat, steht in dessen obligatorischem Energieausweis.  

Durchschnittlicher Verbrauch einer Heizung (kWh) mit Heizöl

Der durchschnittliche Preis für Heizöl liegt derzeit bei etwa 13 Cent pro Kilowattstunde (Stand: März 2023). Auch hier gibt es regionale Unterschiede.

Gebäudewohnfläche 100 bis 200 Quadratmeter Wohnfläche (qm)

  • niedriger Verbrauch: bis 108 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 170 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 257 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter Wohnfläche (qm)

  • niedriger Verbrauch: bis 103 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 165 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 259 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter Wohnfläche (qm)

  • niedriger Verbrauch: bis 99 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 160 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 244 kWh pro qm und Jahr

Durchschnittlicher Verbrauch einer Heizung (kWh) mit Fernwärme

Der durchschnittliche Preis für Fernwärme liegt derzeit bei etwa 9,4 Cent pro KilowattstundeRegionale Unterschiede sind möglich.

Gebäudewohnfläche 100 bis 250 Quadratmeter Wohnfläche (qm)

  • niedriger Verbrauch: bis 89 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 142 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 240 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter (qm) Wohnfläche 

  • niedriger Verbrauch: bis 83 kWh pro qm und Jahr
  • mittlerer Verbrauch: bis 135 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 228 kWh pro qm und Jahr

Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter (qm) Wohnfläche 

  • niedriger Verbrauch: bis 80 kWh pro qm
  • mittlerer Verbrauch: bis 129 kWh pro qm und Jahr
  • zu hoher Verbrauch: über 218 kWh pro qm und Jahr

Falls der Verbrauch Ihrer Heizung im Vergleich zu den Durchschnittswerten zu hoch liegt, sollten Sie einen Fachbetrieb zurate ziehen.

Geringer Energieverbrauch mit dem Energieeffizienzhaus

Der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführte Begriff "Effizienzhaus" beschreibt im Grunde einen bestimmten energetischen Standard eines Gebäudes. Über den Jahresprimärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust werden der Gesamtenergiebedarf und die Wärmedämmung festgelegt. Ein Energieeffizienzhaus wird je nach energetischem Standard mit unterschiedlichen Kennzahlen versehen. Das Energieeffizienzhaus 100 oder auch Niedrigenergiehaus gilt dabei als energetischer Standard und muss gesetzlich vorgegebene Mindestanforderungen bezüglich Wärmeverlust und Energiebedarf erfüllen. Energieeffizienzhäuser der Stufen 55 und 40 dürfen nur 55 bzw. 40 Prozent des Jahresenergiebedarfs verbrauchen

Insgesamt ist der Begriff Energieeffizienzhaus vor allem für Neubauten relevant, denn gesetzlich sind Hausbauer:innen dazu verpflichtet, bestimmte energetische Standards zu erfüllen

Heizenergie sparen
Quelle: SWR Marktcheck
Zu den Energieträgern mit besonders hohem Verbrauch zählen Erdgas, Braunkohle und Mineralöl. Diese Energieträger gelten als besonders umweltschädigend. Erneuerbare Energien wie Windkraft gelten hingegen als energiesparender und entsprechend umweltfreundlicher.
Ja, denn alte Heizkörper sind beispielsweise aufgrund ihrer in die Jahr gekommenen Umwälzpumpen nicht gerade die umweltfreundlichsten Geräte und verbrauchen entsprechend viel Energie. Laut Energiesparverordnung müssen alte Heizkörper nach 30 Jahren ausgetauscht werden.
Nein. Denn damit der ausgekühlte Raum anschließend wieder angenehm warm wird, braucht die Heizung eine längere Vorlaufzeit und muss Höchstleistung erbringen. Außerdem steigt die Schimmelgefahr. Günstiger ist es, die Heizung auf niedriger Stufe laufen zu lassen und so für eine kontinuierliche Zimmertemperatur zu sorgen.
Coverbild Copyrights: ©Evgen_Prozhyrko/ iStock