Machergeschichten
Repeat der Generationen
Machergeschichten

Repeat der Generationen

Ich hab gesehen, wie mein Vater sich kaputt gemacht hat, da hab ich gedacht, das mach ich nicht mehr mit. Ich habe den Laden noch zu DDR-Zeiten 1985 übernommen und an gleicher Stelle fortgeführt, aber mit anderem Konzept. Nicht mehr die ganze Produktpalette, sondern ausgewählte Marken und Systeme mit hoher Qualität. Heute steht mein Sohn mit mir hier und weiß genauso bis ins letzte technische Detail Bescheid, worauf es ankommt für guten Klang.

Wir sind Dresdens erste Adresse für Hi-Fi und Heimkino. Wir spielen Klassik, Jazz oder Pop, um Kunden unsere Anlagen zu präsentieren. Bei uns treffen unterschiedliche Musikgeschmäcker genauso aufeinander wie unterschiedliches Verständnis von Geschäftsführung. Wenn die Familie sich nach Feierabend trifft, ist der Laden aber trotzdem immer Thema am Küchentisch. Warum? Weil er für uns alle das Hobby zum Beruf macht. Auch wenn das schon mal heißt, dass meine eigene Familie an Weihnachten auf mich wartet, während ich Kunden noch eine Lieferung unter den Weihnachtsbaum stelle.

Und irgendwann kommt dann wieder der Wechsel, wenn wir nicht mehr gemeinsam morgens den Laden aufschließen, sondern mein Sohn unsere Idee des Familienbetriebs alleine weiterführt. Das abzugeben fällt mir durchaus leicht, obwohl ich das noch nicht genau weiß, weil ich noch nichts abgegeben habe.

Lothar Körner (Radio Körner)