So wird Lehmfarbe aufgetragen
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So wird Lehmfarbe aufgetragen

Lehmfarbe bringt viele Vorteile ins biologische Renovieren. Schöne, intensive Farbtöne, lange Haltbarkeit, natürliche Inhaltsstoffe, Verbesserung des Raumklimas - die Liste der guten Eigenschaften von Lehmfarbe ist lang. Aber gelingt es Amateuren, mit Lehmfarben zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen? Hier ein Überblick der Werkzeuge und Regeln für ein gutes Ergebnis.

Auftragen auch ohne Profiwissen möglich 

Ist für den Auftrag von Lehmfarben professionelles Malerwissen nötig? - Nein. Die Handhabung der ökologischen Farben verlangt dem Renovierer nicht viel mehr Geschicklichkeit ab als der Einsatz konventioneller Dispersionsfarben. Vielleicht ein bisschen mehr Geduld und Zeitaufwand. Dafür werden Sie mit wunderschönen Farbwirkungen und einem durch und durch nachhaltigen Beitrag zum biologischen Renovieren belohnt.

Guter Untergrund, gutes Ergebnis 

Lehmfarbe ist Innenraumfarbe. Besonders gut steht sie auf Lehmputz und anderen mineralischen Putzarten. Sie kann auf Beton, Gipsfaser- und Gipskartonplatten aufgetragen werden. Selbst auf alten Dispersionsanstrichen behauptet sie sich - allerdings sollten Sie vorher prüfen, ob der Altanstrich gut haftet. Wenn der Untergrund sehr saugfähig oder glatt ist, muss die Arbeitsfläche grundiert werden. Ansonsten gilt wie bei allen Malerarbeiten für den Untergrund: Staubfrei, fettfrei, sauber und trocken. Durchfärbende Stellen sowie Leimreste von Tapeten oder Schalölreste von Beton müssen entfernt werden. 

Achtung:
Wenn Sie Ihre Lehmfarbe selbst anrühren, müssen Sie ausreichend Farbmasse herstellen. Geht Ihnen mitten im Streichen die Farbe aus, wird es schwer bis unmöglich, den Farbton exakt ein zweites Mal zu ermischen.

Einfach rieseln lassen

Lehmfarben gibt es als Fertigprodukt und zum Selbstanrühren. Das Anrühren ist nicht weiter schwierig und erzeugt eine garantiert konservierungsstofffreie Farbmasse. Sie lassen die Farbpigmente in eine entsprechende Menge Wasser rieseln und rühren mit einem Bohrmaschinenquirl um. Je nach Wasserzugabe erzeugen Sie einen festeren Lehmstreichputz, eine streich-/rollfähige Wandfarbe oder eine Lasur. Geben Sie der angerührten Lehmfarbe eine Stunde Quellzeit und rühren Sie vorm Auftrag noch einmal um. 

Schicht um Schicht 

Die gute Nachricht: Zum Lehmfarbe auftragen eignet sich die beliebte Farbrolle. Die schlechte Nachricht: Die Arbeit duldet keine Pausen. Beginnen Sie eine Wand, sollten Sie erst aufhören, wenn die Wand fertig ist - sonst gibt es unschöne Farbabsätze. Sie beginnen mit einem Pinsel in den Ecken und tragen sodann mit der Farbrolle auf. Nicht anders, als Sie es von Dispersionsfarben gewohnt sind. Erschrecken Sie nicht, wenn die feuchte Farbe ungleichmäßig wirkt: Das Ergebnis kann erst nach einem halben Trocknungstag wirklich beurteilt werden. Als natürliche Farbe enthält die Lehmfarbe keine deckkrafterhöhenden künstlichen Zusatzstoffe. Darum ist in den meisten Fällen mindestens ein zweiter Anstrich nötig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. 

Effekte erzielen 

Deckende Anstriche mit Lehmfarben sind bei einer entsprechenden Anzahl von Farbschichten möglich. Wer lebhafte oder strukturierte Oberflächen bevorzugt, kann Spezialwerkzeuge einsetzen, wenn die letzte Schicht Lehmfarbe aufgetragen wird. Geeignet sind ein Effektroller oder ein Effekthandschuh. Auch mit einem Schwamm lassen sich interessante Muster und Verwischungen in der Lehmfarbe erzielen. Mit etwas Übung können Sie auch eine Bürste benutzen: Tauchen Sie die Bürstenspitzen in die Farbe und führen Sie die Bürste unregelmäßig über die Wand.

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