Vollkornmehl und Weißmehl: Das ist der Unterschied
© sergeyryzhov/ iStock / Getty Images Plus
Letztes Update am: 

Vollkornmehl und Weißmehl: Das ist der Unterschied

Ein Blick ins Supermarktregal genügt und Sie sehen, dass es zwei grundsätzliche Mehlsorten gibt: Weißmehl und Vollkornmehl. Auch in den Medien hören wir darüber, vor allem, dass Vollkornmehl gesünder sein soll. Doch ist das wirklich so? Und warum? Hier erfahren Sie alles Wichtige über die beiden Mehlvarianten und ihren Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Unterschied: Vollkornmehl und Weißmehl

Der Unterschied von Vollkornmehl und Weißmehl wird leicht klar, wenn Sie wissen, wie ein Korn aufgebaut ist. Denn Getreidekörner sind kein Ganzes. Sie bestehen aus der Schale, einer kleinen Schicht zwischen Schale und Mehlkörper, dem Mehlkörper und dem Keim. Für Weißmehl wird der Mehlkörper von allen seinen Bestandteilen getrennt.

Lediglich er bildet das, was wir als Weißmehl kennen. Der Rest, der auch unter der Bezeichnung Kleie bekannt ist, wird entfernt. Und damit, wie Sie später noch erfahren, viele wertvolle Bestandteile. Der Mehlkörper macht durch die weiße Farbe das WeißMehl als solches leicht ersichtlich. Beim Vollkornmehl bleiben alle Bestandteile des Korns vorhanden. Das wird an der Farbe sichtbar, die das Mehl deutlich dunkler macht. 

Was ist Vollkornmehl? Das Wertvolle am Vollkornmehl im kompakten Überblick

Dass Vollkornmehl gesünder ist (wie im Übrigen Vollkornprodukte allgemein) zeigt sich schon an der Liste der Inhaltsstoffe, die im kleinen Korn zu entdecken sind. Es enthält vor allem viele B-Vitamine, die als Nervenstärkung ebenso dienen wie für die Muskulatur und deren Funktionsfähigkeit. Mineralstoffe sind für die Stoffwechselaktivitäten in unserem Körper von großer Bedeutung. Magnesium für die Muskeln, Eisen für die Blutbildung sowie Selen und Zink für die Zellerneuerung sind nur Beispiele von vielen, dass das Mehl aus ganzem Korn genau das ist, was sein Name sagt: vollwertig.

Vollkorn vs. Weizen: Warum gilt Vollkornmehl als gesünder?

Die Nährstoffe im Vollkornmehl sind ein wichtiger Faktor für die Gesundheit, nicht nur im physischen, sondern auch im psychischen Bereich. Doch volles Korn kann noch viel mehr. Vollkornmehl ist reich an Ballaststoffen, die vor allem für Darm und Verdauung wertvolle Helfer sind. Insbesondere mit reichlich Flüssigkeit, die die Ballaststoffe zum Quellen bringt, wird die Verdauung auf natürliche Weise unterstützt. Vollkornmehl kann also bei vielen Problemen im Darmbereich unterstützend wirken, vor allem bei Verstopfung und den damit verbundenen Komplikationen wie Hämorrhoiden und Analfissuren

© marilyna/iStock / Getty Images Plus

Vollkornmehl ist gesünder als Weißmehl und macht länger satt.

Unterschied Vollkornmehl und Weißmehl: Vollkorn macht länger satt

Zudem sorgt Vollkornmehl dafür, dass die Nahrung sich länger im Darm befindet, als dies bei Weißmehl der Fall wäre. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel im Körper nicht so schnell ansteigt. Dies wird auch dadurch bewirkt, dass es sich beim Vollkornmehl um langkettigere Kohlenhydrate als beim Weißmehl handelt. Sie sind stabiler und machen länger und vor allem gesünder satt.

Das hilft nicht nur bei Diabetes, der einen idealen Blutzuckerspiegel als Einstellung benötigt. Auch Übergewicht kann mit Vollkornprodukten besser reduziert werden als mit Weißmehlprodukten, die rasch wieder Hungergefühl bewirken. Auch die Gefäße lieben Vollkornmehl. Der Cholesterinspiegel bei vollwertiger Ernährung ist meist deutlich besser. Ablagerungen in den Gefäßen und Spätfolgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall werden in ihrem Risiko vermindert.

Vollkorn vs. Weizen: Warum ist Vollkornmehl weniger lange haltbar?

Das hat zwei Gründe. Zum einen ist im Vollkornmehl, wie Sie nun wissen, der Keim noch enthalten. Er hat einen Fettanteil, der Vollkornmehl leichter verderblich macht. Zudem quellen Ballaststoffe, was für die Darmfunktion förderlich ist. Das bedeutet aber auch, dass Vollkornmehl Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen kann, was die Verderblichkeit ebenfalls fördert. Dennoch kann Vollkornmehl Monate und Jahre halten, wenn es abgepackt ist.

Halten Sie das Vollkornmehl trocken und lichtgeschützt unter Verschluss. Dann ist der Allrounder in Sachen Gesundheit lange genießbar. Auch die Temperatur ist ein wichtiger Faktor rund um die Lagerung. Während die Luftfeuchtigkeit 65 Prozent nicht überschreiten sollte, ist das Temperaturmaximum 25 Grad, wenn eine Packung Vollkornmehl bereits geöffnet wurde. Fazit: Sie selbst haben es in der Hand, wie lange es um die Haltbarkeit bestellt ist.

Mögen Sie lieber Vollkornmehl oder Weißmehl?
Zwar gibt es nicht die eine gesündeste Mehlsorte, jedoch gehören Vollkornmehl und Kokosmehl zu den gesünderen Sorten, während Weißmehl eher weniger gesund ist. 
Ja! Denn erstens schmeckt frisch gemahlenes Mehl um einiges besser, zweitens sorgt die Frische dafür, dass die gesunden Inhaltsstoffe noch nicht verloren sind. 
Anders als von vielen angenommen, geben die Mehltypen keine Aussage über den Mahlgrad, sondern über die enthaltenen Mineralstoffe. So enthält beispielsweise 100 Gramm Weizenmehl Typ 405 auch 450 Milligramm Mineralstoffe. 
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.