Grauer Star: Was ist das?
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Grauer Star: Was ist das?

Viele schrecken vor einem Besuch beim Augenarzt zurück. Dabei lässt sich gegen die fortschreitende Trübung der Linse etwas tun, um wieder glasklare Sicht zu haben. Die Angst vor schlechten Nachrichten oder gar vor Erblindung sind also unberechtigt. Wir erklären, warum!

Medizinische Bezeichnung des Grauen Star 

Der Begriff "Grauer Star" charakterisiert zwei Merkmale der Erkrankung: Beim Grauen Star trübt sich die Linse, das ist als graue Färbung im Auge sichtbar. Weil Betroffene häufig einen starren Blick entwickeln, hat sich daraus 'Star' abgeleitet. Der Graue Star wird auch Katarakt genannt. Man assoziierte im 12. Jahrhundert die weißlich-graue Färbung hinter der Pupille mit einem Wasserfall (Katarakt). 

Was ist ein Grauer Star (Katarakt)?

Kurz gesagt: eine Linsentrübung. Die Erkrankung verläuft sehr langsam und die Sicht wird zunehmend getrübt. Betroffene nehmen die Außenwelt wie durch einen grauen Schleier wahr. Das Fortschreiten der Krankheit ist weder mit Schmerzen noch mit vollständiger Erblindung verbunden. Der Graue Star kann operativ durch das Einsetzen einer neuen Linse behoben werden. Dieser Eingriff zählt zu den häufigsten in der gesamten Augenheilkunde, kann unter lokaler Betäubung vorgenommen werden und gilt als Routine-Operation. 

Abgrenzung zum Grünen Star

Obwohl beide Krankheiten als 'Stare' bezeichnet werden, haben sie im engeren Sinne nichts gemeinsam. Beim Grünen Star (Glaukom) ist der Sehnerv betroffen, der durch erhöhten Augeninnendruck oder Durchblutungsstörungen geschädigt wird. Die Nervenzellen des Sehnervs können absterben, das Risiko zu erblinden ist gegeben. Der Grüne Star kann in jedem Alter auftreten, er hat vielschichtige Ursachen, eine Trübung der Linse ist in dem Fall aber nicht vorhanden. 

Grauer Star und seine Abgrenzung zu anderen Augenkrankheiten

Im Unterschied zu Fehlsichtigkeiten ist das Hauptcharakteristikum beim Grauen Star die getrübte Sicht. Fehlsichtigkeiten betreffen alleinig die Sehschärfe (Nähe/ Ferne). Entzündungen sind meist durch Rötung, Jucken, Brennen bestimmt, was beim Grauen Star nicht zum Krankheitsbild gehört. Eine Glaskörpertrübung bewirkt das Sehen von schwarzen "Mücken" auf weißer Fläche und ist harmlos. Retinitis pigmentosa ist mit dem Absterben von Sehzellen in der Retina (Netzhaut) verbunden. Ähnlich bei einer Makuladegeneration, bei der die Sehzellen absterben. 

Hauptsymptome des Grauen Star 

Die Symptome breiten sich langsam aus und können mit einer Verschlechterung der Sehschärfe verbunden sein, müssen aber nicht. Ein gewisser Verlust der Scharfsichtigkeit ist im Alter normal. Treten folgende Hauptsymptome bei der visuellen Wahrnehmung auf, kann eine Diagnostik beim Augenarzt weiterhelfen, ob es sich um den Grauen Star oder eine andere Erkrankung handelt:- "Nebelsehen" (trübe und verblasste Sicht)- Blendempfindlichkeit- Schwache Kontraste und Konturen- Stark eingeschränkte Sicht bei Nacht- Schlechte Hell-Dunkel-Anpassung- Sehen von Lichthöfen um eine Lichtquelle (Streulicht-Effekt)- Nachlassen der Koordinationsfähigkeit aufgrund eingeschränkter Sicht

Wer ist am häufigsten vom Grauen Star betroffen?

Da der Verlauf des Grauen Stars geringfügig auch eine Folge des normalen Alterungsprozesses ist, sind Menschen ab 50 Jahren besonders betroffen. Bei der Bevölkerung ab 70 Jahren erkrankt die Hälfte an Grauem Star. Durch die getrübte Sicht verändert sich die Koordination und das Raumgefühl, was eine zusätzliche Belastung darstellt. Die Ursachen sind noch nicht erforscht. Man zählt Strahlung (UV, Röntgen, Infrarot), Starkstrom und Blitzschlag, permanente Hitze-Einwirkung (Infrarot, Hochofen), Medikamente mit Kortison, Diabetes zu weiteren möglichen Auslösern und Risikofaktoren.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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