Depressionen bei Männern: 6 typische Symptome
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Depressionen bei Männern: 6 typische Symptome

Noch immer bleiben Depressionen bei Männern häufig unerkannt. Das liegt vor allem daran, dass depressive Männer oft andere Symptome zeigen als weibliche Depressionskranke. Im Folgenden lesen Sie, wie sich die psychische Erkrankung bei Männern häufig äußert.

1. Aggressivität und Wutausbrüche

Auch bei Männern sind die Hauptsymptome einer Depression Gefühle wie Antrieblosigkeit, starke Niedergeschlagenheit und zum Beispiel auch negatives Denken. Allerdings gehen Männer tendenziell anders mit den Symptomen um als weibliche Betroffene. Vor allem, wenn sie dem männlichen Klischee des starken Geschlechts entsprechen wollen, reagieren sie mit Gereiztheit, Ärger oder gar Aggressivität auf ihre vermeintliche Schwäche. Wutausbrüche und eine niedrige Impulskontrolle sind daher bei Männerdepressionen typisch.

2. Depressionen bei Männern führen oft zu Suchtverhalten

Um ihre Ängste, Selbstzweifel und Schuldgefühle zu kompensieren und keine Schwäche zu zeigen, greifen Männer mit Depressionen häufiger zu Suchtmitteln als weibliche Patienten. Hinter vielen Alkoholkranken oder Drogenabhängigen verbirgt sich in Wirklichkeit ein Depressionskranker.

Leider scheuen Männer mit psychischen Erkrankungen sich häufig, professionelle Hilfe aufzusuchen – weil ihnen ein Krankheitsgefühl fehlt und sie denken, sie könnten ihre Probleme allein wieder in den Griff bekommen.

3. Erhöhte Risikobereitschaft

Die eingeschränkte Impulskontrolle macht sich bei der Männerdepression teilweise auch als übertriebene Risikobereitschaft bemerkbar. Betroffene begeben sich dabei absichtlich in potenziell gefährliche Situationen. Dabei können die Betroffenen sogar in antisoziales oder kriminelles Verhalten abrutschen.

Depressive Männer überschätzen sich häufig beim Sport. Die Konsequenz sind oft Verletzungen. Copyright: phanuwatnandee/Fotolia

4. Exzessiver Sport und Arbeitswut

Nicht selten zeigt sich eine Depression bei Männern auch subtil in einer Art Suchtverhalten beim Sport oder bei der Arbeit. Ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit stürzen sich betroffene Männer in ihre Aufgaben und muten sich dabei viel zu viel zu. Ihr extremer Ehrgeiz beim Sport und der unbedingte Wille, stark zu sein, können außerdem dazu führen, dass sie ihre Fähigkeiten überschätzen und sich verletzen.

5. Psychosomatische Beschwerden bei Männerdepressionen

Depressionen bei Männern zeigen sich oft nicht vorrangig in psychischen, sondern in physischen Symptomen. Psychosomatische Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und andere Schmerzen ohne körperliche Ursache sind dann die Folge.

6. Extremer sozialer Rückzug

Bei schweren Depressionen neigen Männer oft stärker zu sozialem Rückzug als Frauen. Sie melden sich nicht mehr bei ihren Freunden oder ihrer Familie und vernachlässigen Hobbys und gemeinsame Unternehmungen. Das kann so weit gehen, dass sie kaum noch das Haus verlassen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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